Rheinbacher Weihnachtsmarkt Der Regen ging, die Stimmung kam

RHEINBACH · Stimmungsvolles Ambiente im Schatten der mittelalterlichen Türme, festlicher Lichterglanz, liebevoll dekorierte Holzhütten mit auf die Weihnachtszeit abgestimmtem Angebot: Kunst, Kunsthandwerk, Geschenke, Leckereien und ein dreitägiges Non-Stop-Bühnenprogramm mit Musik, Theater und Besinnlichem.

 Mit Beginn der Dunkelheit kam auf dem Markt richtig Stimmung auf.

Mit Beginn der Dunkelheit kam auf dem Markt richtig Stimmung auf.

Foto: Wolfgang Henry

Dem Rheinbacher Weihnachtsmarkt auf dem Prümer Wall fehlte am dritten Adventswochenende nur eins: besseres Wetter. Während die Besucherzahl am Freitag und Samstag wegen des Dauerregens zu wünschen übrig ließ, gab es glücklicherweise am Sonntag Sonnenschein. Bei der Eröffnung am Freitag dankte Bürgermeister Stefan Raetz den Organisatoren des Gewerbevereins um dessen Vorsitzenden Oliver Wolf ebenso wie Angie und Erich Marschall, die wie in den Vorjahren ehrenamtlich das Non-Stop-Bühnenprogramm organisiert hatten und an allen drei Tagen auch betreuten, sowie allen ehrenamtlichen Beteiligten, darunter Aktiven und Jugendlichen der Freiwilligen Feuerwehr.

Besonders gelungene Neuheit waren die Vorführungen von verschiedenen Künstlern und Kunsthandwerkern zur Entstehung ihrer Arbeiten. Die Rheinbacher Glaskünstlerin Stefanie Stanke zum Beispiel präsentierte nicht nur die in ihrem heimischen Atelier gefertigten Glasobjekte, sondern zeigte vor Ort das Gravieren von Gläsern. Silke Britzen, Mitglied des Rheinbacher Kunstvereins Kunstforum'99, zeigte das Entstehen ihrer Bilder mit flüssiger Acrylfarbe oder Airbrush-Farbe, Pipette, Küchenrolle und Reinigungstüchern. Wie Gerd Wiendieck, der Rheinbacher Silhouetten, und Erika Hirsch, die Engelbilder gemalt hatte, freute sich Silke Britzen über die Besucherresonanz bei den Vorführungen: "Viele Besucher haben zugeschaut und nach den Farben und Techniken gefragt. Es waren auch viele Kinder dabei." Als Besonderheit hatte sie Handtaschen aus ihren "alten" Bildern gefertigt ebenso wie bemalte und gebrannte Unikat-Porzellantassen.

Auch bewundert wurden die Vorführungen der Perlennäherin Brigitte Meuer aus Witterschlick. Mit Geduld und Geschick fertigte sie aufwendige Perlen-Schmuckstücke in alten Fädeltechniken wie der Netztechnik. So entstanden genähte Ringe, genähte Ohrringe, Anhänger oder Armbänder. "Ich möchte diese alte Technik gerne erhalten, vor allem für die Jugend, damit sie sehen, dass es nicht nur Vorgefertigtes gibt", sagte die Künstlerin.

Weitere besondere Highlights gab es praktisch auf der Bühne gegenüber dem Wasemer Turm. Angie und Erich Marschall hatten wieder viele Einrichtungen, Vereinigungen und Gruppen für Aufführungen gewinnen können. Den Auftakt machte bei der Eröffnung erstmals der Chor der Gemeinschaftshauptschule mit dem Chor der neuen Gesamtschule. Auf dem Programm standen Singspiele und weihnachtliches Theater verschiedener Kindertageseinrichtungen und Schulen, weihnachtliche Musik mit Bläsern, die begeisternde Tanzshow der Hochtürmer Funken aus Houverath mit Ausschnitten aus dem Musical "Hinter dem Horizont", Rock'n'Roll mit Elvis-Interpret Daniel Craig und der Boogy Family, internationale Weihnachtslieder unter dem vielversprechenden Titel "Christmas kütt chez nous", Gospels oder "Besinnlichkeit mal anders" mit dem Rheinbacher Landsturm und vielem mehr. Wer einen Weihnachtsbaum von den Rheinbacher Georgs-Pfadfindern erstehen wollte, musste sich wie in jedem Jahr sputen. Denn die mehreren Hundert Bäume waren wie immer schnell ausverkauft.

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