VHS-Zweckverband Rheinbach-Meckenheim-Swisttal Claus Kratzenberg neuer Leiter der Musikschule

RHEINBACH · Claus Kratzenberg gehört seit 1986 dem Lehrkörper der Musikschule im VHS-Zweckverband Rheinbach-Meckenheim-Swisttal an - und wird nun ihr Leiter. Der 61-Jährige tritt zum 1. September die Nachfolge Karl Hempels an, der in den Ruhestand geht.

 Georg Schmidberger setzt sich für die Ergänzung der Namenstafeln am Ehrenmal vor der Kirche ein.

Georg Schmidberger setzt sich für die Ergänzung der Namenstafeln am Ehrenmal vor der Kirche ein.

Foto: Wolfgang Henry

Während Adrian Grüter Direktor des VHS-Zweckverbandes wird, übernimmt Kratzenberg also die Geschicke der Musikschule. Neu ist die administrative Materie für den 61-Jährigen nicht, seit 2010 ist er schon stellvertretender Musikschulleiter sowie Fachbereichsleiter für Sprachen und Studienreisen an der VHS. Und seit dem Antritt seiner vollen Stelle als Dozent für Klavier und Posaune im Jahr 1986 ist er auch Fachbereichsleiter Bläser und Bezirksleiter Rheinbach.

Kratzenberg hat Musik und Englisch in Detmold studiert und verbrachte mit seiner Frau auch drei Jahre in den USA. "In der Musikschule arbeite ich mit Menschen aller Altersgruppen zusammen, und meine Arbeit umfasst neben der Musikpädagogik auch Verwaltung - diese Vielfalt schätze ich", sagt der 61-Jährige.

Während sein Studium noch vorwiegend klassisch ausgerichtet war, kann er an der Musikschule seine Begeisterung für die unterschiedlichsten Stile von Jazz über Pop bis Reggae und Soul und von Liedbegleitung bis Improvisation ausleben. "Eine qualitativ hochwertige Musikschule gehört zur kommunalen Daseinsfürsorge", betont Kratzenberg.

Er hält die musikalische Bildung insbesondere der Jugend für unersetzbar: "Das Hören, vor allem aber auch der praktische Umgang mit Musik, tut so viel für die Seele des Kindes. Und auch dem menschlichen Kontakt über Generationsgrenzen hinweg kommt im Lernprozess eine große Bedeutung zu. Das ist lebensnotwendig. Insofern ist die Unterstützung, die wir sozial schwächeren Kindern zukommen lassen, kein Almosen, sondern eine Investition in die Zukunft."

Die Früchte der pädagogischen Arbeit wiederum ernten nicht nur die Kinder: "Es ist ein Glück, die Weiterentwicklung der Jugend, ja so manche Höchstleistung mitzuerleben." Solche Erfolgsgeschichten gibt es nicht nur bei den Wettbewerben wie "Jugend musiziert", auf die die Musikschule ihre Schützlinge vorbereitet. Es gibt sie im Probenalltag und bei den Konzerten aller Fachbereiche.

"Vom Blockflötenensemble bis zu 'Sinfonietta', von der Früherziehung bis zur Studienvorbereitung: Wir haben ein erstklassiges Niveau. Ich habe mir zum Ziel gesetzt, das aufrechtzuerhalten. Dank Karl Hempel und des ganzen hochkarätigen Dozentenstabes, und nicht zuletzt auch dank großen Eltern-Engagements sind wir bestens aufgestellt. Außerdem will ich die gute Vernetzung mit Institutionen und Kommunen weiter ausbauen", so Kratzenberg.

Stolz ist er auf sein eigenes "Ziehkind", die Tomburg-Winds: "Als Georg Heide und ich dieses Jugendorchester 1997 gründeten, hatten wir noch keine Ahnung davon, wie erfolgreich es werden würde. Heute sind wir längst weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt und gefragt und auf dem Niveau der Oberstufe angekommen."

Als neuer Leiter der Musikschule muss sich Kratzenberg nun Spardiskussionen und einem möglichen Austritt Swisttals aus dem VHS- und Musikschulzweckverband stellen. "Ich bin aber zuversichtlich, dass Swisttal dabei bleiben wird und dass wir unsere Arbeit fortführen können."

Kratzenberg und seine Frau haben zwei erwachsene Kinder und wohnen in Wachtberg-Villip. In seiner Freizeit begleitet er Chöre und wandert gern.

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