Kommentar Bühne frei für Sponsoren

Wer die Energie und den jugendlichen Esprit einer Katja Ebstein hautnah auf der Bühne erlebt hat, wie im März vergangenen Jahres die Zuschauer im Rheinbacher Stadttheater während der Aufführung von "Sister Class", der spricht noch ein Jahr später von diesem eindrucksvollen Ereignis.

Und wenn Martin Semmelrogge, der Filmbösewicht par excellence mit der krächzenden Stimme, auf der Bühne in Rheinbach anstatt in den negativen Schlagzeilen zu finden ist, so geschehen in "Die toten Augen von London", dann hinterlässt dieser skurrile Künstler ebenso bleibende Erinnerungen beim Publikum. Mehr als bedauerlich ist es , wenn solch glanzvolle Ereignisse, zu denen Theaterfreunde nicht erst in größere Städte reisen müssen, auf der Kippe stehen, wenn das liebe Geld fehlt.

Gleichzeitig ist es eine gute Nachricht, wenn sich das Theater seinen Anspruch, Bildung auf die Bühne zu bringen, beibehält und nicht zu Gunsten seichter Boulevardstücke über Bord wirft. Die Summe, um es beim Rheinbacher Stadttheater geht, ist mit 3000 Euro, später 2000 Euro pro Jahr recht überschaubar.

Welches Unternehmen hat nicht ein vitales Interesse daran, sich im Lichte des Wohltäters in Sachen Kultur vor Ort zu präsentieren? Nicht zu vergessen ist in dem Zusammenhang das große Einzugsgebiet, aus dem Theaterfreunde anreisen, um sich begeistern zu lassen. Auf diesem weiten Feld können Kultursponsoren trefflich für sich werben. Es lohnt sich, nach Rettern der Kultur zu suchen, wenn man weiß, dass vergleichsweise kleine Beträge schon helfen können.

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