Flerzheimer Kiesgrube Bergbehörde lehnt Erweiterung ab

RHEINBACH/SWISTTAL · Die Bergbehörde der Bezirksregierung Arnsberg hat die von den Kieswerken Rheinbach geplante Erweiterung der Flerzheimer Kiesgrube abgelehnt. Die Kieswerke wollen ihre Abbaufläche für Quarzkies im Norden um 23 Hektar ausbauen, bis auf 380 Meter würde sie an den Buschhovener Ortsrand heranreichen.

Derzeit ist das Gebiet circa 76 Hektar groß; ein Teil davon steht unter Naturschutz. Die Bergbehörde wies den Rahmenbetriebsplan nun mit Verweis auf den Regionalplan ab. Dieser sieht die Fläche laut Geschäftsführer der Kieswerke, Johannes Granow, nicht zur Ausbeutung vor.

Der Landschaftsschutzverein Kottenforst (LSK) aus Buschhoven begrüßt die Entscheidung der Bergbehörde. Er setzt sich seit Jahrzehnten dafür ein, Abbauvorhaben in unmittelbarer Nachbarschaft abzuwenden. Der Vorsitzende des LSK, Thomas Klodt, weist jedoch darauf hin, dass "die Ablehnung des Antrags der Rheinbacher Kieswerke durch die Bergbehörde ausschließlich auf dem vom Regionalrat des Regierungsbezirks Köln erstellten Regionalplan" beruhe.

Die vom LSK, von der Gemeinde Swisttal und weiteren Trägern öffentlicher Belange vorgebrachten Argumente gegen massive Eingriffe in Natur, Landschaft und Grundwasser hätten nach Auffassung des Bergamtes aufgrund der für die Entscheidung allein ausschlaggebenden bergrechtlichen Vorschriften nicht ausgereicht, um eine Genehmigung zu versagen.

Laut LSK hatte der Regionalrat in Köln bereits Ende 2011 den Grundstein für diese Entscheidung gelegt. Damals wurde in einem neuen Regionalplan festgelegt, zukünftige Abgrabungsvorhaben auf den Standort Witterschlick zu begrenzen.

Für Granow ist die Erweiterung mit der Absage der Bergbehörde jedoch nicht vom Tisch. "Gegen diese Ablehnung werden wir jetzt Rechtsmittel einlegen", sagt er. Das hatte die Firma bereits getan, nachdem der ursprüngliche Antrag aus dem Jahr 2003 versagt worden war. Wann der Abbau im Falle einer endgültigen Ablehnung enden würde, kann Granow nicht sagen.

Der LSK will das Geschehen um die geplante Erweiterung weiter beobachten. "Wir müssen wachsam bleiben und werden uns auch zukünftig zu Wort melden, wenn es die Situation erfordert," sagt Harald Hoock, LSK-Vorstandsmitglied der ersten Stunde.

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