Wohnkomplex für Senioren in Rheinbach Bagger graben im Bahnhofsviertel

RHEINBACH · Das klischeebehaftete Wort "Bahnhofsviertel" weckt bei vielen Menschen eine ganze Fülle von Assoziationen: Im Kopfkino tauchen Verirrte, Suchende und schmuddelige Ecken auf, die ein breites Spektrum an Gerüchen ausströmen. Wer in Rheinbach am Bahnhof ankommt, wird anders empfangen.

 Der Rheinbacher Bürgermeister Stefan Raetz (v.l.), Burkhard Kraus von der Raiffeisenbank, Bauherr Willi Thelen und Alexander Sommer vom Pflegeteam Wentland machen den symbolischen ersten Spatenstich an der Baugrube "Alte Post", gegenüber des Rheinbacher Bahnhofs gelegen.

Der Rheinbacher Bürgermeister Stefan Raetz (v.l.), Burkhard Kraus von der Raiffeisenbank, Bauherr Willi Thelen und Alexander Sommer vom Pflegeteam Wentland machen den symbolischen ersten Spatenstich an der Baugrube "Alte Post", gegenüber des Rheinbacher Bahnhofs gelegen.

Foto: Kohls

Die nächsten Wochen und Monaten werden dort Bagger für eine tägliche Geräuschkulisse sorgen. Vis-à-vis des Park-and-ride-Platzes, gleich neben dem Bahnhofsgebäude, ist jetzt die erste Baugrube gewachsen. An der Stelle, an der einst die frühere Post stand, entsteht ein städtebaulich ansprechender Wohnkomplex für Senioren. Das in Rheinbach ansässige Pflegeteam Wentland übernimmt den Betrieb einer ambulant betreuten Wohngemeinschaft mit Platz für zwölf Bewohner und einer Tagespflege mit Platz für 18 Gäste. Im Erdgeschoss ist außerdem ein Café vorgesehen.

Wie so vieles im Leben, begann die Geschichte dieses Bauprojekts mit einem Anruf, so Grundstücksinhaber Willi Thelen im Gespräch mit dem GA. Am anderen Ende der Leitung habe sich Rheinbachs Wirtschaftsförderer Robin Denstorff gemeldet. "Er sagte zu mir: Sie haben da doch ein Grundstück", berichtete der Bauunternehmer aus Weilerswist. Denstorff habe ihn dann mit Alexander Sommer vom Pflegeteam Wentland "bekannt gemacht". Thelen investiert nach eigenen Angaben rund fünf Millionen Euro in den Bau. "Es ist eine eindrucksvolle Planung entstanden", schwärmte der Unternehmer, der mit zwei Jahren Bauzeit rechnet.

Dass das Gebäude gut in die Zeit passt, machte Alexander Sommer deutlich, der beim Pflegeteam Wentland für Controlling und die Unternehmensentwicklung zuständig ist. "Die Demografie gibt und recht", meinte Sommer. In der "Alten Post" wird die bereits fünfte Alten-WG des Rheinbacher Unternehmens eingerichtet. Eine weitere entsteht momentan an der Breslauer Straße in Rheinbach.

"Das Bahnhofsviertel ist in Rheinbach kein Schmuddelviertel", unterstrich Bürgermeister Stefan Raetz. Denn: Auch an anderen Stelle machen sich bald die Bagger zu schaffen. Nur ein paar Meter von der früheren Post entfernt ist zwischen Bahnhofsgebäude und restauriertem Getreidespeicher ein dreigeschossiges Bürohaus vorgesehen. Das neue Gebäude rückt nicht nur an den Getreidespeicher, der bis 1999 noch als Lagerstätte genutzt wurde, heran. Vielmehr ist der Neubau teilweise mit dem 2001 bis 2002 aufwendig erneuerten Turm direkt verbunden. Der Getreidespeicher zählt zu den prägnantesten städtebaulichen Symbolen in Rheinbach.

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