Gesamtschule für Rheinbach Ausschuss votiert für Elternbefragung und Kooperation mit Alfter

RHEINBACH · Alle Signale für die Gründung einer Gesamtschule zum Schuljahr 2014/15 sind auf Durchfahrt gestellt: Einstimmig hat der Rheinbacher Schulausschuss in seiner Sitzung am Donnerstagabend die entsprechende Verwaltungsvorlage befürwortet.

 Wie sieht das Konzept einer möglichen neuen Gesamtschule für Rheinbach aus? Damit soll sich ein Workshop unter der Leitung von Moderator Raimund Patt befassen.

Wie sieht das Konzept einer möglichen neuen Gesamtschule für Rheinbach aus? Damit soll sich ein Workshop unter der Leitung von Moderator Raimund Patt befassen.

Foto: dpa

Er beauftragte die Verwaltung mit einer Bedürfnisabfrage bei den Eltern der Rheinbacher Grundschüler noch vor den Herbstferien sowie der Erstellung eines anlassbezogenen gemeinsamen Schulentwicklungsplans mit der Nachbargemeinde Alfter.

Damit kommen nach der langen Findungsphase und den umfassenden Informationsveranstaltungen vor den Ferien nun erste konkrete Schritte einer möglichen Gesamtschulgründung ins Rollen. Alle Fraktionen signalisierten bei der Sitzung nicht nur ihre Zustimmung, sondern auch große Zufriedenheit mit der nunmehr eindeutigen Richtung, die die notwendige Weiterentwicklung der Schullandschaft nehme.

"Die Politik wirbt ja schon lange für eine Gesamtschule, aber diesmal ist vor allem der Elternwille der Motor", sagte Joachim Schneider von der CDU mit Blick auf die Meinungsumfrage im Zuge der Informationsveranstaltungen, bei der sich die Eltern mehrheitlich für eine Gesamtschule statt einer Sekundarschule ausgesprochen hatten.

Eine leistungsstarke Gesamtschule hält auch Martina Koch von der SPD für "genau den richtigen Weg" für die weithin anerkannte Schulstadt. Jörg Meyer von der UWG bekräftigte seinerseits den Willen zur Gesamtschulgründung, mahnte dabei aber Transparenz für die Eltern bei der Ausgestaltung des Rahmenkonzepts und "eine Menge Aktivitäten" im engen Fahrplan für die Gründung bis zum kommenden Schuljahr an.

Angesichts des engen Fahrplans sorgen sich auch die Grünen um die rechtzeitige Konkretisierung noch vieler zu klärender Details, gerade auch mit den Mitstreitern der Gemeinde Alfter. Nils Lenke drängte daher auf Einrichtung eines interkommunalen Arbeitskreises. Aus formalen Gründen stellte Ausschuss-Vorsitzender Bernd Beißel den Vorschlag jedoch - zum Ärger der Grünen - nicht zur Abstimmung.

Der stellvertretende Leiter des Städtischen Gymnasiums, Alfred Sprich, hoffte im Namen "vieler Vier-Augen-Gespräche mit Eltern, dass die Gymnasien unter einer Gesamtschule am Ort nicht leiden". Diese Zusage gab ihm Beißel: "Wir brauchen eine neue Säule und starke Gymnasien", stellte er sich solidarisch hinter die beiden Gymnasien.

Der gemeinsame Schulentwicklungsplan von Rheinbach und Alfter wird nun umgehend in Auftrag gegeben. Der Rheinbacher Anteil an den Kosten beträgt 3900 Euro, gab Fachbereichsleiter Wolfgang Rösner bekannt. Außerdem stimmte der Ausschuss einem Workshop zur Erarbeitung eines Rahmenkonzepts unter Leitung von Schulmoderator Raimund Patt zu, um der neuen Schule schnellstmöglich ein konkretes Gesicht zu verleihen.

Zum Meinungsaustausch über die Weiterentwicklung der Rheinbacher Schullandschaft lädt die Elterninitiative "Schulvielfalt in Rheinbach" für Mittwoch, 9. Oktober, 19.30 Uhr, in die Hauptschule, Dederichsgraben 2, ein.

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