Lions Club spendet Auf dem Rücken von Balu geht es durch die Halle

RHEINBACH · Lions Club Bonn-Rhenobacum hat das therapeutische Reiten der Voltigier- und Reitsportfreunde Rheinbach unterstützt.

Sie knien oder stehen auf dem Pferderücken, machen eine Standwaage oder einen Standspagat oder schwingen sich vom weichen Boden der Reithalle direkt auf das galoppierende Pferd. Die Besucher des Lions Club Bonn-Rhenobacum bekamen in einer kleinen Vorführung einen guten Eindruck davon, was die Kinder und Jugendlichen beim Verein der "Voltigier- und Reitsportfreunde Rheinbach" auf Gut Waldau für Kunststücke lernen können.

Um das therapeutische Reiten, das der Verein anbietet, zu unterstützen, überreichte Joachim Krüger, Präsident des Lions Clubs, einen Scheck über 500 Euro. Das Geld ist für die Anschaffung eines Voltigier-Therapiegurtes bestimmt. Ein solcher Gurt kostet 1500 Euro und ist für die Stabilität beim Reiten erforderlich. "Je stabiler der Gurt ist, desto weniger wird der Rücken des Pferdes belastet", erklärte Reittherapeutin Birgit Schneider-te Grotenhuis.

Jeder, der Erfahrungen mit Pferden machen möchte, sei bei den Voltigierfreunden richtig, auch ältere Menschen: "Hier sind alle willkommen. Wir haben etwa 150 Kinder und Jugendliche, die regelmäßig am Voltigieren teilnehmen", erzählte Schneider-te Grotenhuis. Eine Gruppe bestehe meist aus acht Teilnehmern mit und ohne Behinderungen.

"Beim Voltigieren kommen Behinderte und Nichtbehinderte wie selbstverständlich zusammen. Wenn man dann diese strahlenden Gesichter sieht, wenn die Kinder auf dem Pferd stehen, das ist schon toll", sagte Stefan Raetz, Bürgermeister und früherer Präsident des Lions Clubs, der die Spendenaktion initiiert hat.

Eine Kostprobe des Kontaktes mit Pferden bekam Lions-Mitglied Rolf Hüttel. Der General a.D. durfte auf dem Rücken des treuherzigen Pferdes Balu ein paar Runden drehen. "Das Pferd ist behindert, weil es einmal einen Unfall hatte. Balu ist ein super zuverlässiges Therapiepferd", sagte Schneider-te Grotenhuis.

Gemeinsam mit ihrer Schwester Petra van Groningen bietet die Pädagogin Voltigieren, Reitunterricht sowie auch Reittherapie an. Die Reittherapie finde in einem geschützten Rahmen statt, meist in einer Einzel-, manchmal auch in einer Zweierstunde. Sie eigne sich für Menschen, die zum Beispiel an Epilepsie, Essstörungen oder Depression leiden, ebenso wie für Menschen mit geistigen oder körperlichen Behinderungen.

"Wir haben auch ein paar autistische Kinder, die zu uns kommen. Uns ist besonders ein respektvolles Miteinander wichtig", betont die Therapeutin. "Viele Jugendliche helfen hier freiwillig bei der Reittherapie und beim Voltigieren mit. Sie kümmern sich darum, dass die Pferde ausgeritten und gut versorgt werden. Ohne ihre Unterstützung wäre manches nicht möglich. Für viele ist hier auch ein Stück Familie", so Schneider-te Grotenhuis.

Weitere Informationen

www.vrf-rheinbach.de. Kontakt zu Birgit Schneider-te Grotenhuis unter der Telefonnummer 0173/5447626

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