Rheinbach Arbeiten am Bahnhof beginnen

RHEINBACH · Barrierefreier Einstieg in alle Züge: Die Erneuerung der Bahnsteige am Rheinbacher Hauptbahnhof im Zuge der sogenannten Modernisierungsoffensive II hat am Montag offiziell begonnen.

Kunden der Deutschen Bahn müssen daher Einschränkungen in Kauf nehmen, und das zunächst bis zum 4. Juli. Zwischen dem 23. August und 4. November folgt dann Bauphase zwei.

Mit Aushängen hatte die Deutsche Bahn vorab über Fahrplanänderungen informiert. Trotzdem erwischte es am Montagmorgen so manchen Fahrgast kalt. So sah Pascal Esser (16) den Rücklichtern des Zuges nach Meckenheim nach. "Ich hätte anscheinend das andere Gleis benutzen müssen - ich blicke da noch nicht durch."

Eine 20-jährige Studentin ließ kurzerhand ihre Vorlesung in Bonn sausen: "Ehe ich ankomme, ist die eh rum." Auch routinierte Bahnfahrer wie Felix Meyer (22), der täglich nach Bad Godesberg zur Arbeit pendelt und gestern prompt zu spät kam, fühlten sich von den Änderungen überrumpelt: "Der Aushang ist völlig undurchsichtig beschrieben, da steigt doch niemand durch. Die Deutsche Bahn wäre gut beraten gewesen, an den ersten Tagen der Änderungen eine Info-Person abzustellen."

Das hätte auch Hermann Müllejans vom Kundencenter der Regionalverkehr Köln GmbH vor Ort begrüßt, der gestern mit Nachfragen bestürmt wurde. "Wir sind selbst erst sehr spät über die geplanten Maßnahmen und Planänderungen informiert worden. Und dann hat mich heute Morgen gewundert, dass die Bauarbeiten noch gar nicht begonnen haben." In der Tat waren gestern lediglich erste Vorrichtungen auf den Gleisen zu sehen.

"Die Arbeiten finden an verschiedenen Terminen innerhalb des Zeitraums statt und dienen Komfortverbesserungen", erklärte ein Bahnsprecher auf Anfrage. Dazu zählt in erster Linie die Erhöhung der zwei Bahnsteige. Die bisherigen Bahnsteige haben eine Höhe von 55 Zentimetern. Mit dem Neubau werden Bahnsteige mit 76 Zentimetern Höhe errichtet, sodass ein barrierefreier Einstieg möglich ist.

Zudem soll das 20 Meter lange Provisorium der Bahnsteigverlängerung, das den Betrieb der 170 Meter langen Züge bereits seit 2013 ermöglichte, jetzt durch den Neubau ersetzt werden. Und für den Hausbahnsteig ist ein neues, rund 90 Meter langes Dach vorgesehen. Des Weiteren werden die Beleuchtung, die Bahnsteigausstattung und das Wegeleitsystem erneuert.

Während der Arbeiten steht jeweils nur ein Bahnsteig zur Verfügung, so dass der Bahnhof seltener angefahren wird. Jeweils zu den Zeiten des Halbstundentaktes begegnen sich in Rheinbach die Züge aus beiden Fahrtrichtungen im Bahnhof (Zugkreuzung), wofür zwei Bahnsteige benötigt werden. Von zwei zeitgleich im Bahnhof befindlichen Zügen kann daher immer nur einer an den betriebsbereiten Bahnsteig fahren. Der jeweils andere Zug macht in Rheinbach nur einen "Betriebshalt" ohne Ein- und Ausstieg. Ersatzhalt ist in diesen Fällen Rheinbach-Römerkanal.

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