Girls' Day bei Bundespolizei und Hochschule Action und Wissenschaft

SWISTTAL-HEIMERZHEIM · Bei der Bundespolizei in Heimerzheim ist die volle Dröhnung Action angesagt. Ein Hubschrauber kreist über dem Gelände und sorgt mit seinen Rotorblättern für eine ohrenbetäubende Geräuschkulisse. Ein Einsatzfahrzeug rauscht mit Blaulicht über einen abgesteckten Parcours hinter einem flüchtenden Wagen her. So sieht hier der "Girls' Day" aus.

 Erste Griffe zur Selbstverteidigung zeigen die Beamten der Bundespolizei den Mädchen.

Erste Griffe zur Selbstverteidigung zeigen die Beamten der Bundespolizei den Mädchen.

Foto: Benedikt Schülter

Der 38-jährige Polizeihauptkommissar Brückner sitzt am Steuer und grinst, als der Adrenalinspiegel der drei Mädels auf der Rückbank steigt und sie vor Begeisterung laut schreien. Besonders dann, wenn er mit voller Geschwindigkeit an den Pylonen vorbeibrettert. Bei dem Trio handelt es sich um die 14-jährige Bonnerin Laura Kuhlow und die beiden Kölnerinnen Louise Koenen (14) und Hannah Severin (13). Auch nach der Fahrt haben sie immer noch leuchtende Augen. "Am Anfang hatte ich Zweifel, ob es mir hier gefällt. Die meisten sagen ja, dass eher Männer bei der Polizei arbeiten. Doch ich finde es hier toll und spannend", sagt Kuhlow. Die anderen Schülerinnen nicken zustimmend.

Insgesamt 50 Mädchen interessieren sich für die Arbeit bei der Bundespolizei und sind extra für diesen Tag nach Heimerzheim angereist. Ein paar Meter weiter, in der Turnhalle, wird einer anderen Gruppe gezeigt, wie man einen Angreifer zu Boden bringt. Dabei können die potenziellen Nachwuchskräfte schon erste Kniffe auf der Matte selbst erproben. Der Höhepunkt ist schließlich die Vorführung eines Einsatzes, bei dem ein Wagen mit einem Nagelbrett zum Stehen gebracht wird und die Polizei mit Unterstützung des Hubschraubers zugreift. Der Applaus jungen Zuschauerinnen ist den Beamten sicher.

RHEINBACH. Etwas ruhiger geht es dagegen auf dem Campus Rheinbach der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg zu. Zwölf Mädchen stark ist die Gruppe, die der 32-jährige Bonner Doktorand Patrick Babczyk anführt. Ein Plakat auf dem Flur, der zu den einzelnen Laboratorien führt, zeigt, worum es in diesem Workshop geht: Stammzellen. Und Babczyk erläutert "Stammzellen - Woher? Wofür? Warum?"

Interessiert schauen die Nachwuchswissenschaftlerinnen auf die Tafel. Neben den Mädchen haben sich in einem Halbkreis die Doktorandinnen Dorothee Schipper, Yasmine Port und Koblenzerin Constanze Käbisch postiert. Sie unterstützen Babczyk. Dieser Tag sei schon wichtig, damit sich mehr Frauen in die sogenannten MINT-Berufe trauen. Dabei steht MINT für Mathematik, Informatik, Natur- und Ingenieurswissenschaften. Frauen in diese Berufe zu bringen, damit scheint der Campus in Rheinbach keinerlei Probleme zu haben. "Das stimmt schon. Bei der Arbeit hier bin ich der Hahn im Korb", sagt Doktorand Babczyk und lächelt.

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