Areal in Lülsdorf Wem gehört die Fläche zwischen Schneppenweg und Bachstraße?

NIEDERKASSEL · Bebauungspläne sind grundsätzlich ein eher trockenes Thema. Im jüngsten Bauausschuss jedoch beflügelte ein aktueller Bebauungsplan aus Lülsdorf nicht nur die Fantasie der Politiker, sondern er sorgte auch für Heiterkeit. Was zunächst wenig verheißungsvoll als "B-Plan 25 L" angekündigt war, artete zum Rätselraten über einen weißen Fleck von ansehnlicher Größe aus.

Nein, es ging hier nicht um außerirdische Erscheinungen oder unerklärbare Phänomene - besagte Fläche zwischen Schneppenweg und Bachstraße ist wertvoller Grund und Boden ohne Eigentümer. Jedenfalls musste die Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG) bisher kapitulieren.

Wen wundert's, soll doch das rund 800 Quadratmeter große Areal einer Erbengemeinschaft mit dem Namen Klein aus Köln gehören. Gemeldet habe sich bisher nie ein Eigentümer, und Recherchen der Stadt verliefen ohne Erfolg im Dschungel der ungezählten Kleins, die in Köln ansässig seien, informierte der SEG-Geschäftsführer, Franz Haverkamp.

Festgesetzt sei die Fläche derzeit als ein Spielplatz, der nach aktuellem Stand der Dinge auch dort entstehen werde, "denn so wie das jetzt da aussieht, kann es nicht bleiben", kommentierte Haverkamp gegenüber dem GA. Das Brachland werde seit Jahren von Menschen bewirtschaftet, hier vermute er jedoch, dass es sich um "ungesetzliche Landnahme" handele. Entsprechend wenig könnten diese Bürger über die Eigentümer der Grundstücke berichten.

Ein Zustand, der den Ausschuss-Mitgliedern einfach keine Ruhe ließ. Die Frage, ob man als Stadt denn nicht irgendetwas machen könne, beantwortete ebenfalls der Geschäftsführer der Stadtentwicklungsgesellschaft: "Eventuell meldet sich ja jetzt noch jemand im Laufe des Bebauungsplanverfahrens." Als zweite und durchaus wahrscheinliche Möglichkeit bliebe die Alternative für die Stadt, die "Fläche zu ersitzen". Das könne die Stadt, indem sie Fakten schaffe - wie zum Beispiel mit einem Kinderspielplatz.

Sollte das Land dann immer noch nicht von den Erben beansprucht und die geschaffene Situation nicht beanstandet werden und das über einen langen Zeitraum hinweg, gehe das Land in den Besitz der Stadt über. Die 800 Quadratmeter Fläche könnten theoretisch auch zu Bauland werden und böten dann Platz für zwei Einfamilienhäuser. Derzeit wird der Quadratmeter in dieser Lage zwischen Schneppenweg und Bachstraße für 217 Euro pro Quadratmeter veräußert, so Haverkamp.

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