Niederkassel Weg für Erhalt der Realschule geebnet

NIEDERKASSEL · Keine Einwände der angrenzenden Kommunen gibt es gegen die Eröffnung einer neuen Gesamtschule in Niederkassel zum Schuljahr 2015/16.

Das gab Bürgermeister Stephan Vehreschild auf der Ratssitzung am Mittwoch bekannt. Somit stehen einem Start der Gesamtschule nur noch die Anmeldezahlen für einen vierzügigen Schulstart im Wege.

Mit Ausnahme der SPD stimmte der Rat für die Gründung der vierzügigen Gesamtschule bei gleichzeitigem Erhalt der Alfred-Delp-Realschule. Diese wird dann von vier auf zwei Züge verringert, die Gesamtschule soll in den Räumen der Hauptschule in Lülsdorf und in der Realschule in Mondorf geführt werden.

Für Diskussionen sorgte noch einmal die Auswertung der Fragebögen, mit denen die Eltern von Erst- bis Drittklässlern zur Schullandschaft befragt wurden. "Wir erkennen in den Auswertungen den klaren Elternwillen für die Gesamtschule, aber keinen für die Realschule", sagte SPD-Fraktionschef Volker Heinsch.

Mit dem gefassten Beschluss werde zudem der Rat des beauftragten Schulplaners ignoriert, neben der Gesamtschule keine Schulform der Sekundarstufe I zu erhalten. "Mit einer laufenden Realschule machen wir es der Gesamtschule zum Start schwer und verschieben das Aus der Alfred-Delp-Realschule nur." Die SPD befürchte ein langsames Sterben der Realschule.

Diese Aussagen trafen auf deutlichen Widerspruch bei den anderen Parteien. "Ich verstehe nicht, warum wir den Eltern nicht die Wahl lassen sollen", sagte CDU-Fraktionschef Marcus Kitz. Beide Schulen hätten die Chance, sich nebeneinander zu etablieren. "Wir geben nur die Voraussetzung dafür, dass die Eltern entscheiden können", so Kitz weiter. Und auch Harald Burger fand deutliche Worte in Richtung SPD: "Die Eltern entscheiden und nicht wir!"

Mit der Entscheidung, sowohl eine Realschule als auch eine Gesamtschule anzubieten, können die Eltern in der kommenden Anmeldephase nun frei entscheiden, welche Schulform sie für ihr Kind bevorzugen. Sollten die Anmeldezahlen eine Vierzügigkeit der Gesamtschule übersteigen, kann eine zusätzliche Stufe eingerichtet werden.

Gleiches gilt bei der Realschule. Sollten sich jedoch weniger Schüler anmelden, droht beiden Schulen ein Scheitern. "Wir haben jetzt die Möglichkeiten für die Zukunft geschaffen, jetzt müssen wir den Anmeldezahlen folgen", sagte Barbara Schlüter, Fraktionsvorsitzende der Grünen.

Mit dem Ratsbeschluss legten die Parteien zudem fest, dass die Hauptschule zum Schuljahr 2015/16 ausläuft und entsprechend keine Anmeldungen mehr angenommen werden.

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