Caritas dankt Ehrenamtlichen Sie nehmen sich Zeit

NIEDERKASSEL · "Ihre Hilfe ist von unschätzbarem Wert für die hauptamtlichen Mitarbeiter der Caritas", betont die Caritas-Bereichsleiterin Helene Müller-Speer anlässlich der Ehrung von vier ehrenamtlichen Helfern im Pavillon neben dem Haus Hildegard in Rheidt, in dem 24 Menschen mit Behinderung leben.

 Die Caritas-Ehrennadel für das langjährige Engagement gab es für (v.l.) Ute und Helga Schallenberg sowie (v.r.) für Erika und Heinz Berchem, hier mit der Bereichsleiterin der Caritas, Helene Müller-Speer.

Die Caritas-Ehrennadel für das langjährige Engagement gab es für (v.l.) Ute und Helga Schallenberg sowie (v.r.) für Erika und Heinz Berchem, hier mit der Bereichsleiterin der Caritas, Helene Müller-Speer.

Foto: Martina Welt

Eine der ehrenamtlichen Helfer ist Erika Berchem, die seit 25 Jahren Vorsitzende des Fördervereins Integratives Wohnen ist. Sie hat das "Haus am Deich", ein weiteres Wohnhaus für Erwachsene mit Behinderung, initiiert und kann sich noch sehr gut an die Anfänge erinnern.

Sie selbst brachte 1975 eine Tochter mit einer Behinderung zur Welt und schnell habe sich für die Eltern schon in der Kita und der Schule die Frage gestellt, was aus den Kindern werden soll, wenn sie erwachsen sind. Es sei ein langer Weg gewesen mit vielen bürokratischen Hürden, bevor dann endlich das Haus am Deich unter der Trägerschaft der Caritas in Rheidt eröffnet werden konnte.

Für ihr langjähriges Engagement für Menschen mit Behinderung verlieh ihr der Direktor der Kreiscaritas, Harald Klippel, die Eherennadel in Gold.

Unterstützung bekam Erika Berchem stets von ihrem Ehemann Heinz Berchem, dem die Ehrennadel in Silber verliehen wurde. Nicht nur seine handwerklichen Fähigkeiten werden bei der Caritas in Niederkassel sehr geschätzt, Berchem übernahm auch die gesetzliche Vertretung einer Bewohnerin.

Fragt man Helga Schallenberg, wo sie sich engagiert, zuckt sie etwas ratlos mit den Schultern. Oft werde das Engagement von den ehrenamtlichen Helfern selbst gar nicht als so wesentlich wahrgenommen, berichtet Müller-Speer.

Das treffe auch für Helga Schallenberg zu, die mit der Goldenen Ehrennadel ausgezeichnet wurde. Sie setzt sich seit vielen Jahren für Belange benachteiligter Menschen in der Pfarrei ein. Zufällig habe sie bei ihrem Engagement die inzwischen verstorbene Bewohnerin Elly kennengelernt. "Es war wunderbar, wie sie Elly begleitete auf ihrem letzten Weg", berichtet Müller-Speer.

So habe sie immer frische Blumen ans Bett gestellt. Die Mutter von fünf Kindern habe sich jeden Tag Zeit genommen für Elly. Besonders geschätzt ist ihr Kartoffelsalat im Haus Hildegard und dafür bekommt die 74-Jährige auch schon mal einen Kuss von den Bewohnern.

Für Helga Schallenberg ist ihre Arbeit gekennzeichnet durch gegenseitiges Geben und Nehmen. "Die Menschen sind unendlich dankbar und man bekommt sehr viel zurück."

Ihre Tochter Ute unterstützt die Mutter bei ihrer Arbeit. Sie übernimmt Transportfahrten, bietet Bastelworkshops an oder hilft bei der Organisation von Festen aller Art mit. Ute Schallenberg wurde die Silberne Ehrennadel verliehen.

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