Mondorfer Baggersee Schwimmen könnte ab 2016 erlaubt werden

NIEDERKASSEL · Das "Triumvirat" aus Rhein-Sieg-Kreis und den Städten Troisdorf und Niederkassel macht am heutigen Mittwoch einen weiteren Schritt, um möglicherweise aus dem Baggersee bei Mondorf einen Badesee zu machen.

Zu diesem Termin sei ein Treffen mit dem Büro für Tourismus und Freizeit anberaumt, berichtet Helmut Esch, der Erste Beigeordnete der Stadt Niederkassel, auf GA-Anfrage. Dabei soll der Rahmen abgesteckt und der Auftrag für die Entwicklung eines Konzeptes vergeben werden, wie die Nutzungsziele umgesetzt werden können.

Eventuell sei es möglich, noch vor der Sommerpause erste grundsätzliche Aussagen über Nutzungen des Sees als Badesee unter Berücksichtigung des Naturschutzes zu machen, schätzt Esch. Man dürfe jedoch nicht vergessen, dass die Nutzung des aktuellen Naturschutzgebietes keinesfalls unumstritten sei. Er erwarte im Verlauf des Verfahrens noch sehr interessante und kontroverse Diskussionen - vor allem mit den Naturschützern.

Grundsätzlich müsse zunächst der Rhein-Sieg-Kreis im Rahmen des Landschaftsplanes 1 einen Grundsatzbeschluss über die mögliche Nutzung des Mondorfer Sees fällen. Dazu fehle jedoch noch ein artenschutzrechtliches Gutachten, das derzeit angefertigt werde. Sobald dieses vorliege, werde der Rhein-Sieg-Kreis in die Lage versetzt, grünes Licht zu geben. Das sei dann der Startschuss für die Überplanung des Gebietes mit dem Ziel, den See auch als Badesee zu nutzen.

Erst danach könne mit der Änderung des Planfeststellungsbeschlusses begonnen werden und ein entsprechendes Verfahren in die Wege geleitet werden. Erst nach Abschluss des Verfahrens beginne die Umsetzung. "Ich glaube nicht, dass wir das in 2015 schaffen und denke auch, dass die Nutzung des Sees zum Baden - sofern alles positiv verläuft - erst 2016 möglich wird", versucht sich Esch an einer Einschätzung.

Die Infrastruktur zum See hin liegt auf Troisdorfer Gebiet, deshalb ist die Stadt ebenfalls in den Entscheidungsprozess involviert. Der See selbst hingegen befindet sich auf Niederkasseler Gebiet. Grundsätzlich geht es bei allen Verhandlungen um den Spagat zwischen Natur und Artenschutz auf der einen Seite und der Freizeitnutzung auf der anderen. Ursprünglich war der Mondorfer See mit dem Rekultivierungsziel des Biotop- und Artenschutzes im Vorentwurf des Landschaftsplanes verzeichnet.

Im Fokus für eine Freizeitnutzung stand bis Ende des Vorjahres hingegen der Niederkasseler See (der GA berichtete). Ein Raumkonzept, das im Oktober 2013 vorgelegt wurde, kam jedoch zu dem Ergebnis, dass der Mondorfer See die günstigeren Bedingungen für die Freizeitnutzung aufweist und überraschte damit Niederkassel und Troisdorf.

Während beide Seen bei den Entwicklungsmöglichkeiten für den Naturschutz als gleichwertig eingestuft wurden, eignet sich der Mondorfer See laut Gutachten besser als Badesee. Zudem gebe es einen separaten kleineren Badesee, der auch für Nichtschwimmer gut zu überwachen sei, nennt das Gutachten einen weiteren Vorteil. Naturschutz und Freizeit könnten nebeneinander existieren, indem man für den Naturschutz wertvolle Abschnitte einzäune, schlagen die Gutachter vor.

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