Machbarkeitsstudie zum Rheidter Werth Naturschutz und Naherholung

NIEDERKASSEL · Die Interessen prallen aufeinander, wenn es um eines der schönsten Naherholungsgebiete im Kreis geht: die Entwicklung des Rheidter Werths. In welche Richtung sich die Insel zwischen Rheidter Laach und Rhein in Zukunft entwickeln könnte, darauf soll die Machbarkeitsstudie Antworten geben, die die Bezirksregierung in Köln in Auftrag gegeben hat.

 Im Naherholungsgebiet Rheidter Werth prallen unterschiedliche Interessen aufeinander.

Im Naherholungsgebiet Rheidter Werth prallen unterschiedliche Interessen aufeinander.

Foto: Martina Welt

Die Studie soll die unterschiedlichen Interessen zur Nutzung dieses Naherholungsgebietes mit dem alten Rheinarm, dem Rheinzugang und dem Waldgebiet zusammenführen. Ausgelöst wurde die Debatte um die Rheininsel vor Niederkassel mit der Neuaufstellung des Landschaftsplanes 1, der zum Beispiel auch die Nutzung der Baggerseen regeln soll.

Auch im Rheidter Werth gibt es gegensätzliche Interessen. Sie reichen vom Naturschutzgebiet über die Nutzung zur Naherholung bis hin zur Waldbewirtschaftung. Auch die Angler sowie das Wasser- und Schifffahrtsamt machen Nutzungsrechte geltend. Schon seit vielen Jahren kämpfen die Naturschützer für die Renaturierung der Insel, vertreten durch den Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND).

Die Ausweisung des Areals als Naturschutzgebiet sei in der Vergangenheit alleine deshalb schon nicht möglich gewesen, weil dort zwei Sportplätze des FC Hertha Rheidt angelegt waren. Diese wurden inzwischen beseitigt, und die Natur erobert die Fläche mit jungen Bäumen zurück.

Zur gleichen Zeit beschloss die Bezirksregierung, den Landschaftsplan 1 angesichts der rasanten Entwicklung der Stadt neu aufzustellen und anzupassen. Er verfolgt das Ziel, "den ökologischen Zustand" des Rheidter Werths zu verbessern. "Das Rheidter Werth ist ein hohes Gut für die Bevölkerung aus Niederkassel und der Region", formuliert der Erste Beigeordnete Helmut Esch die Position der Stadt.

Hier müsse man an einem Strang ziehen, damit das Gebiet für die Bevölkerung zugänglich bleibe. Das sei nicht mehr möglich, wenn aus dem gesamten Gebiet ein Naturschutzgebiet würde. Diese reine Form könne es jedoch nicht geben, denn sowohl der Hochwasserschutz als auch die Naherholung oder die forstliche Nutzung, die Schifffahrt oder die Angler sprächen dagegen, so Helmut Esch.

Was an dieser Stelle geschieht, darüber werde letztendlich der Rhein-Sieg-Kreis befinden. Die Stadt Niederkassel habe jedoch mit ihrer Stellungnahme ein nicht unerhebliches Gewicht im Entscheidungsprozess. Auch sei die hohe Wertigkeit des Rheidter Werths bei der jüngsten Besprechung aller Interessenvertreter bei der Bezirksregierung im Januar dieses Jahres von allen für gut befunden worden. Am 12. Juni sei der Rahmen für die Machbarkeitsstudie abgesteckt worden.

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