Hannelore Kraft in Niederkassel Ministerpräsidentin besuchte Chemiekonzern Evonik

NIEDERKASSEL · NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft hat am Mittwoch den Chemiekonzern Evonik in Lülsdorf besucht. Dort ließ sich die SPD-Politikerin im Beisein des örtlichen SPD-Bundestagskandidaten Sebastian Hartmann die chemische Großanlage des Konzerns zeigen und versprach: In Sachen Energieumlage werde es mit der SPD Verlässlichkeit geben.

Hannelore Kraft mit einem Schutzhelm auf dem Kopf, das ist dieser Tage kein seltenes Bild. Ob sich die Ministerpräsidentin in Kanada über das umstrittene Verfahren des "Frackings" zur Erdgasgewinnung informiert oder sich von einem Chemieriesen das Verfahren der Elektrolyse zeigen lässt - Kraft geht gerne ins Detail, und sie liebt den Wahlkampf. Weit mehr als 100 Termine nimmt die Politikerin in NRW wahr. "Für uns ist der Wahlkampf eine gute Zeit, um aktuelle Themen miteinander zu besprechen", so Kraft.

Aktuell sorgt sich José Berges um verlässliche Rahmenbedingungen für sein Unternehmen. Der Geschäftsgebietsleiter bei Evonik fürchtet steigende Kosten im zweistelligen Millionenbereich, sollten die Ausnahmeregelungen für Unternehmen bei der Umlage für erneuerbare Energien gestrichen werden. Allein 500 Arbeitsplätze in Lülsdorf seien dadurch gefährdet. "Wenn die Ausnahmeregelungen wegfallen, werden wir international nicht mehr konkurrenzfähig sein", so Berges.

"Wir sind uns bei der Neugestaltung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes sehr bewusst, in welcher Situation die Unternehmen hierzulande stecken", sagte Kraft dazu. "Für uns steht fest, dass der deutsche Industriestandort wettbewerbsfähig bleiben muss." Das Thema Biodiesel, ebenfalls von Interesse für Chemieunternehmen, sei noch eine offene Baustelle. Hier gelte es, eine Balance zwischen Industrie und Landwirtschaft zu finden. Es werde mit der SPD in jedem Fall verlässliche Rahmenbedingungen und Investitionssicherheit für die Industrie geben, so Kraft.

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