Kita in Lülsdorf Kindergarten muss nach Bomben-Suche saniert werden

Niederkassel · Was Eric da sieht, gefällt ihm gar nicht: Seinen Kindergarten, die Kita Schillerstraße in Lülsdorf, kann der Vierjährige derzeit nicht betreten. Denn dort, wo es zum Eingang geht, klafft ein tiefer Graben im Erdreich, zudem sind Bagger im Garten der Einrichtung damit beschäftigt, weitere Löcher wieder zu verfüllen.

 Hier ist kein Reinkommen: Eric (4) kann derzeit nicht in seiner Kita an der Schillerstraße toben - sie ist außer Betrieb.

Hier ist kein Reinkommen: Eric (4) kann derzeit nicht in seiner Kita an der Schillerstraße toben - sie ist außer Betrieb.

Foto: Axel Vogel

Folgen einer höchst akribischen Suche des Kampfmittelbeseitigungsdienstes der Düsseldorfer Bezirksregierung nach einem Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg.

Die Sprengstoffexperten hatten mit aufwendigen Bohrungen neben und unter dem Gebäude nach einer nicht explodierten Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gesucht, aber nichts gefunden. Jetzt hat die Stadt Niederkassel viel zu tun, um die hinterlassenen Schäden wieder zu beseitigen.

Derzeit werden nach Aussage von Helmut Esch, erster Beigeordneter Niederkassels, die Sanierungsarbeiten vorbereitet. Begonnen hatte alles damit, dass die Stadt die Lülsdorfer Kita im Zuge der U 3-Betreuung erweitern muss. Konkret geht es um Schlafplätze für die Kinder unter drei Jahren, erklärt Esch.

Bevor aber die Bauarbeiten beginnen konnten, wurde der Kampfmittelräumdienst - wie üblich in solchen Fällen - um grünes Licht gebeten. Doch dort vermutete man anhand alter Luftbilder Blindgänger auf dem Gelände, und ganz konkret auch unter dem Mitte der 90er Jahre gebauten Kindergarten. Um Klarheit zu schaffen, wurden die 60 Kinder der drei Gruppen Mitte November auf drei andere Einrichtungen verteilt. So besucht Eric nun schweren Herzens die Kita Lenaustraße, wie seine Mutter erzählt.

Um zu klären, ob explosive Altlasten auf dem Gelände liegen, trieben Experten 61 Bohrungen bis zu sieben Meter tief in das Erdreich. Das Problem an der Sache war jedoch: Die allermeisten Löcher mussten im Inneren der Kita gebohrt werden, mit baulich verheerenden Auswirkungen.

"Da die Bohrungen den Bodenbelag, den Estrich und die Fußbodenheizung doch stark in Mitleidenschaft gezogen haben, sind die Sanierungsmaßnahmen sehr umfangreich", sagt Beigeordneter Esch: "Außerdem sind sicherlich noch Anstricharbeiten und sonstige Schönheitsreparaturen notwendig."

Er rechnet "mit mehreren Zehntausend Euro", wobei aus seiner Sicht klar ist, "dass die Stadt für den Schaden aufkommen muss". Nach dem derzeitigen Stand der Planungen geht Esch davon aus, dass Ende März/Anfang April alles hergerichtet ist - und Eric wieder in seiner Kita Schillerstraße toben kann.

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