Taschengeldbörse in Niederkassel Jugendliche helfen Mitbürgern im Alltag

NIEDERKASSEL · In Niederkassel gibt es ab sofort eine Taschengeldbörse. Um das publik zu machen, luden die Initiatoren von der Seniorenberatung gemeinsam mit Bürgermeister Stephan Vehreschild zum Pressegespräch.

 Heißer Draht: Irmgard Wevers (am Telefon) von der Seniorenberatung wird Senioren, die Unterstützung suchen, und Jugendliche, die ihr Taschengeld aufbessern wollen, zusammenbringen.

Heißer Draht: Irmgard Wevers (am Telefon) von der Seniorenberatung wird Senioren, die Unterstützung suchen, und Jugendliche, die ihr Taschengeld aufbessern wollen, zusammenbringen.

Foto: Welt

Jugendliche, die ihr Taschengeld aufbessern möchten, können sich ab sofort bei Irmgard Wevers melden. Diese Nummer ist auch der kurze Draht für Senioren oder auch andere Niederkasseler, die sich Hilfe wünschen.

Die Einsatzgebiete der Niederkasseler Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 20 Jahren sind vielfältig. Vorstellbar seien etwa Hilfe beim Rasenmähen und anderen Gartenarbeiten. Oder Einkaufen, Hilfe im Haushalt, Reinigungsarbeiten, die Straße fegen, im Winter Schnee räumen, den Hund ausführen sowie kleinere Reparaturarbeiten. Noch steht niemand auf der Liste der Seniorenberatung, aber die Beteiligten hoffen, dass sich das schnell ändern wird.

Mit fünf Euro in der Stunde, so die Empfehlung der Seniorenberatung, sollen die Jugendlichen motiviert werden, den älteren Menschen in der Stadt zu helfen. Wichtig ist den Initiatoren jedoch, dass sie lediglich die Koordination der Gesuche und der Suchenden vornehmen, das Arbeitsverhältnis an sich müssen die Beteiligten selbst per Vertrag regeln.

Die Vorstellungsgespräche führen die Mitglieder der Seniorenberatung. Und die Vordrucke, um Bedarf anzumelden oder die Arbeitskraft anzubieten, können entweder auf der Internetseite der Stadt heruntergeladen oder im Jugendamt oder beim Sozialamt abgeholt werden.

Der Weg hin zur Taschengeldbörse sei nicht einfach gewesen, berichtet die Koordinatorin Irmgard Wevers. Man habe sich nicht nur bei der Seniorenberatung, sondern auch im Arbeitskreis 60plus der SPD überlegt, was man noch für die älteren, kranken oder eingeschränkten Menschen tun könne.

"In der Zeitung lasen wir von der Taschengeldbörse in Lohmar und fanden die Idee sehr gut." Bis zur Umsetzung mussten jedoch viele rechtliche Fragen geklärt werden. Und auch bei der Verwaltung sei das Projekt zunächst auf taube Ohren gestoßen, berichtet Wevers. Erst mit dem neuen Jugendamtsleiter Marc Serafin, der im Vorjahr nach Niederkassel wechselte, sei es möglich gewesen, das Thema im Jugendhilfeausschuss zu beraten, wo es auf große Zustimmung gestoßen sei.

Alle Niederkasseler, die Hilfe benötigen, ebenso wie Jugendliche, die einen Nebenjob suchen, melden sich bei Irmgard Wevers unter 0157/57928237.

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