Planungsausschuss Niederkassel Häuser auf dem Hausmann-Areal

NIEDERKASSEL · Die letzte Sitzung des Umwelt-, Verkehrs- und Planungsausschusses begann mit einem Eklat. Obwohl Einwohneranfragen vor dem Fachausschuss nicht vorgesehen sind, meldete sich Klaus-Dieter Reckert aufgebracht zu Wort.

Er zählt zu den Anwohnern am Möbel-Hausmann-Areal, die ihre Bedenken gegen den neuen Bebauungsplan, der am Ende einstimmig verabschiedet wurde, vorgebracht hatten. Reckert ärgerte sich maßlos darüber, dass die geschwärzten Namen in den Stellungnahmen der Bürger in der Sitzungsunterlage noch gut lesbar waren. In seinem Fall wurde sogar innerhalb des Textes sein Name nicht unkenntlich gemacht. Er kündigte an, gegen diese Verletzung des Datenschutzes Klage zu erheben.

Der Erste Beigeordnete Helmut Esch entschuldigte sich nach der Beschlussfassung bei den Bürgern dafür, dass die Schwärzung offenbar nicht dicht genug gewesen sei. Das habe jedoch keinen Einfluss auf die Rechtmäßigkeit des Bebauungsplanes und des Satzungsbeschlusses, erläuterte er nach dem einstimmigen Votum. Bevor dieses gefasst wurde, machten auch die Politiker ihre Bedenken deutlich.

CDU-Fraktionschef Marcus Kitz sprach von "gemischten Gefühlen in seiner Fraktion", denn "nicht alles was ansteht, entlockt uns ein Halleluja". Man dürfe jedoch nicht vergessen, dass es nur einen Investor gegeben habe, der bereit gewesen sei, an dieser Stelle zu investieren. Es habe zudem Verbesserungen gegeben, mehr sei nicht realistisch und nicht möglich. So sei es immer relativ, ob die Parkplätze ausreichten. Das Land gebe ein bis zwei Parkplätze pro Haus vor, das sei jedoch in einer kleineren Stadt wie Niederkassel unrealistisch. Die Garagen böten oftmals Unterstand für andere Dinge, so dass das Auto auf der Straße geparkt werde. Dennoch würden alle Vorgaben erfüllt. "Wer mehr haben will, muss auch sagen, woher Flächen und Geld kommen sollen", konterte Kitz Bedenken der Anwohner.

Auch Grundstücksgrößen von mindestens 250 Quadratmetern - wie sie in Niederkassel bei der Entwicklung von Neubaugebieten üblich seien - seien an dieser Stelle nicht durchsetzbar. Für eine Beweissicherung auf mögliche Schäden an den Häusern vor der Baumaßnahme setze sich die CDU jedoch ein, denn das habe sich auch bei städtischen Maßnahmen bewährt. Der Bebauungsplan wie er jetzt vorliege sei besser geworden und damit ein tragfähiger Kompromiss. Auch die FDP könne die Bedenken der Bürger verstehen, formulierte Winfried Heinrichs. Er wolle jedoch dafür werben, dass der Ortsteil durch die Veränderung aufgewertet werde.

Helmut Plum (SPD) konstatierte ebenfalls, dass der Investor NCC Deutschland die meisten Punkte berücksichtigt habe. Das Möbelhaus müsse weg, und allein der Abriss sei schon unverschämt teuer. Da habe es nun mal nur einen einzigen Investor gegeben, der das Geld in die Hand nehmen wollte. Auf dem Areal sollen 24 Eigenheime und 27 Wohnungen errichtet werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort