Niederkasseler Norden Großer Andrang im Schulzentrum

NIEDERKASSEL · Der Andrang war groß am Samstag im Schulzentrum Nord. Die Eltern strömten in die Schulen, um sich auch über die neue Gesamtschule zu informieren.

 Der Förderverein für eine Gesamtschule verteilte am Eingang Flyer.

Der Förderverein für eine Gesamtschule verteilte am Eingang Flyer.

Foto: Martina Welt

Schulamtsleiter Hans-Ulrich Busch war im Dauereinsatz, und ein Parkplatz im Umkreis der Schulen war nicht mehr zu bekommen. Eltern und Kinder informierten sich zunächst über das Kopernikus Gymnasium, bevor sie dann das Angebot der Stadt nutzten, die Räume der künftigen Gesamtschule zu besichtigten.

Die Beschilderung hing und das führte zu ersten positiven Anmerkungen, denn auch wenn sich Gesamt- und Hauptschule in den ersten Jahren ein Gebäude teilen werden, sind sie in unterschiedlichen Gebäudeflügeln mit eigenem Eingang untergebracht. Gleichwohl blieben Fragen unbeantwortet. Warum, erläuterte Busch: "Wir können nur den Rahmen festlegen, der lässt aber immer noch einen gewissen Spielraum zu".

Genau dieser störte viele Eltern. Gibt es drei oder vier so genannte Langtage in der Woche, welches wird die zweite Sprache in der sechsten Klasse sein, wird die Differenzierung zwischen Grund- und Erweiterungskursen im Klassenverband bleiben oder werden getrennte Klassen gebildet? Dazu hätte die Elterninitiative, die sich auf Anregung des Kinderschutzbundes Troisdorf-Niederkassel formiert hat, gerne Mitspracherecht, erläuterte Marion Fredrich, die Lehrerin an der Gesamtschule in Sankt Augustin ist.

Die Elterninitiative berichtete auch, dass das Interesse von Eltern aus Porz, Zündorf und Libur sehr groß sei, aus Mondorf oder Rheidt hingegen gebe es weniger Zuspruch. Das Gerücht, dass im ersten Jahr eine gleiche Verteilung von Kindern mit Gymnasial-, Realschul- und Hauptschulempfehlung aufgeweicht werden könnte, bestätigte Busch nicht. Fakt sei, dass eine Gesamtschule die richtige Mischung brauche, um zu funktionieren. In welcher Umgebung die Kinder lernen werden, zeigte der Konrektor der Hauptschule, Michael Huben.

Anja und Dirk Martikke tendieren für ihre Zwillinge zur Gesamtschule: "Wenn einer der beiden die Realschule trotz Empfehlung nicht schaffen sollte, ist ein Wechsel zur Gesamtschule nur noch theoretisch möglich." In anderen Städten sei gerade diese Schulform, sehr überlaufen. Maurizio Destradis, dessen Sohn Gianluca wohl eine Gymnasialempfehlung bekommt, sagte: "Vom Gymnasium kann man nur absteigen, in der Gesamtschule gibt es das nicht."

Parallel hatte die Realschule in Mondorf ihre Türen geöffnet. Fördervereinsmitglied Michael Eyer berichtete, dass unerwartet viele Eltern sich informierten und sich nicht auf die Unwägbarkeiten rund um die Gesamtschule einlassen wollten. Er zeigte sich optimistisch, dass es in der Realschule ausreichend Anmeldungen geben werde, um einen zweizügigen Jahrgang einzurichten.

GESAMTSCHULE

Es müssen sich 100 Niederkasseler Kinder anmelden, sonst wird es keine Gesamtschule geben. Der Anmeldezeitraum für die neue Schule ist vom 30. Januar bis zum 6. Februar 2015. Geleitet wird das Anmeldeverfahren vom Schulleiter der Bornheimer Gesamtschule Christoph Becker. Das teilte Bürgermeister Stephan Vehreschild im Schulausschuss mit.

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