Bürgermeisterwahl in Niederkassel Friedrich Reusch tritt an

NIEDERKASSEL · Friedrich Reusch (64) wird sich bei der Bürgermeisterwahl am 25. Mai um das höchste Amt in der Stadt Niederkassel bewerben. Damit schicken die Sozialdemokraten einen erfahrenen Kandidaten gegen Stephan Vehreschild (CDU) ins Rennen.

 Nominiert: Die Niederkasseler SPD schickt Friedrich Reusch (M.) ins Bürgermeister-Rennen.

Nominiert: Die Niederkasseler SPD schickt Friedrich Reusch (M.) ins Bürgermeister-Rennen.

Foto: GA

Dass der amtierende Bürgermeister eine Favoritenrolle habe, gestand Reusch gleich nach seiner Wahl ein. Dennoch wolle er ihm "das Feld nicht kampflos überlassen", begründet der Fraktionsvize und Pressesprecher der SPD seine Kandidatur.

Unter Ausschluss der Öffentlichkeit wählten die Genossen nicht nur den Bürgermeisterkandidaten, sondern sie besetzten auch ihre Kandidatenliste für die 19 Niederkasseler Wahlkreise. Es gab an diesem Abend eine Kampfkandidatur mit Folgen: Dietmar Dürr trat gegen den Fraktionschef Volker Heinsch für den Wahlkreis Ranzel an und verlor so deutlich, dass er einen Tag später seinen Parteiaustritt mitteilte.

"Ich verstehe das nicht", sagte Reusch auf GA-Anfrage. Dietmar Dürr sei schon lange Parteimitglied und auch bei den Jusos aktiv gewesen. Besonders viele Verdienste habe sich der Energieberater im Arbeitskreis Energie erworben. Seine Ambitionen, als Mondorfer den Wahlkreis von Volker Heinsch in Ranzel zu übernehmen, könne er, Reusch, sich nur mit persönlichen Gründen Dürrs erklären.

Auch wenn Dietmar Dürr bisher nie Ratsmitglied gewesen sei, sei er dennoch ein sehr engagierter und verdienter Sozialdemokrat gewesen. Dürr begründete seinen Austritt schriftlich damit, dass das "desaströse Ergebnis" zeige, "dass die SPD Niederkassel nicht länger meine politische Heimat ist" und dass seine Arbeit im Arbeitskreis Energie nicht wertgeschätzt werde.

Telefonisch war Dürr für eine weitergehende Stellungnahme zu seinem Austritt und damit verbundenen Spekulationen, dass die Kampfkandidatur nur ein persönlicher Rachefeldzug gegen Heinsch gewesen sei, weil er, Dürr, bei einer anstehenden Wahlkreisübernahme im Sommer 2013 nicht berücksichtigt worden sei, nicht zu erreichen.

Abgesehen von dieser Kampfabstimmung wurden folgende Kandidaten mit großer Mehrheit oder einstimmig gewählt. Für Lülsdorf treten an: Jürgen Schulz, Helmut Plum, Friedrich Reusch, Hilmi Elmas und Tekin Aslan. Für Ranzel kandidieren Martin Jablonski, Volker Heinsch und Aziz Cöcelli. Niederkassel vertreten Gabriela Neidel, Edgar Engelhardt und Mario Napoli, für Rheidt wurden Ilse Mutke, Matthias Großgarten, Volker Hunger, Professor Friedemann Immer und Heinz Dähmlow gewählt. Die Mondorfer Kandidaten sind Günther Heubaum, Fabian Hölter und Kai Rübhausen. Damit muss sich der amtierende Bürgermeister Stephan Vehreschild (CDU) am Wahltag gleich gegen zwei Kandidaten durchsetzen, denn neben Reusch tritt auch Harald Burger (FDP) gegen Vehreschild an.

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