Stadt legt Köder aus Essensreste in der Kanalisation locken Ratten an

NIEDERKASSEL · Die Stadt Niederkassel öffnet aktuell rund 3000 Kanalschächte. Experten legen Rattenköder in den Kanälen aus, da in den letzten Monaten vermehrt Ratten auch an der Oberfläche gesehen wurden.

 Experten lassen Rattengiftköder in den Kanal ab.

Experten lassen Rattengiftköder in den Kanal ab.

Foto: Holger Arndt

Die Firma Carl Holler GmbH aus Saarbrücken ist nach eigenen Angaben eine von wenigen Firmen in Deutschland, die sich auf diese Art der Schädlingsbekämpfung spezialisiert hat. Die Stadt Niederkassel erteilte der Firma den Auftrag zur Bekämpfung des Nagers. "Der Einsatz kostet die Stadt 10.000 Euro pro Monat" sagte Klaus Herkenrath von der Stadt.

Mit eigens angefertigten Ködern, die an die Steigeisen in den Schächten gebunden werden, ist sie in ganz Deutschland unterwegs. Die wie Seife aussehenden Köder bestehen größtenteils aus Haferflocken und einem Lockstoff. Das Ganze wird dann mit Paraffin, ein wachsartiges Gemisch, überzogen und kann so nicht aufquellen. "In dem Köder ist ein Blutgerinnungsmittel.

Dadurch vertrocknen die Ratten und werden dann einfach weg gespült", sagte Experte Erwin Hoffmann. Der Köder hat eine Wirkzeit von drei bis vier Tagen. Nach zehn bis zwölf Wochen werden die Schächte von den Experten erneut geöffnet, um die Köder zu kontrollieren. Bei Bedarf muss erneut Rattengift ausgelegt werden.

Nach Angabe der Stadt spülen viele Bürger einfach ihre Essensreste in die Kanalisation. Das lockt viele Ratten an. Diese bleiben auf der Suche nach Nahrung nicht nur in der Kanalisation sondern sind auch häufig in der Nähe von Komposthaufen und Mülltonnen zu finden.

"Wir laden den Wagen am Lager voll und brauchen etwa 25 Säcke pro Woche", sagte Fredi Engel, Mitarbeiter der beauftragten Firma. Die Population der Ratten sei besonders in Lülsdorf und Ranzel extrem gestiegen. Die Stadt empfiehlt den Bürgern, sorgsamer mit den Essensresten umzugehen - dann gebe es auch weit weniger Ratten.

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