Gesamtschule Niederkassel Die erste Etappe ist geschafft
NIEDERKASSEL · Die neue Einrichtung in Niederkassel startet im Schulzentrum Lülsdorf. Nur die Standortfrage sorgt noch für Diskussionen. Leiterin Catrin Albrecht lobt derweil die gelungene Zusammenarbeit.
Gespannt erwarteten gestern Schüler, Eltern und Lehrer der neuen Gesamtschule in Niederkassel die Antrittsrede der kommissarischen Schulleiterin, Catrin Albrecht, als sie die Bühne betrat. "Wir Lehrerinnen und Lehrer freuen uns schon seit Wochen auf diesen Tag", erklärte sie und machte deutlich, wie neugierig auch das achtköpfige Lehrerkollegium auf die Arbeit mit dem ersten Gesamtschuljahrgang ist.
Gemeinsam mit ihrer Stellvertreterin Karin Theunissen-Kramer leitet Albrecht die neue Gesamtschule vorläufig. Bereits seit April dieses Jahres haben beide den Schulstart vorbereitet. Sie wollten den Kindern einen möglichst reibungslosen Wechsel von der Grundschule zur weiterführenden Schule ermöglichen, so Albrecht.
Zuvor hatte die Stadt dem Elternwillen nach einer neuen Gesamtschule stattgegeben und nach dem Aufnahmeverfahren im Februar 108 Anmeldungen erhalten. 100 waren alleine aus der Kommune für die Gründung nötig. "Heute sitzen hier in der Aula viele mutige Eltern", sagte Cornelia Ossendorf, die Regierungsschuldirektorin der Bezirksregierung Köln.
"Sie hatten keine Sicherheit, ob hundert Anmeldungen zusammen kommen und haben es trotzdem versucht." Der Bürgermeister der Stadt Niederkassel, Stephan Vehreschild, verkündete: "Seit einem halben Jahr hängen die Schilder zur neuen Gesamtschule bereits am Schulgebäude. Wir waren sicher, dass der Weg, den wir gehen, erfolgreich in diesem Tag gipfelt."
Die Zukunft der Gesamtschule muss geplant werden
Nach einem gut besuchten Eröffnungsgottesdienst in der Emmauskirche in Niederkassel hatte sich die Aula des Kopernikus-Gymnasiums im Schulzentrum Nord mit Fünftklässlern, ihren Eltern und den neuen Lehrern gefüllt. Sie sei sehr dankbar dafür, dass die Kommunikation unter den Schulleitungen im Schulzentrum so gut funktioniere und die Aula für die Begrüßung genutzt werden könne.
In Zukunft werden auch die Sport- und Schwimmhallen, die Rotunde und die Mensa gemeinsam mit dem Kopernikus-Gymnasium und der Gemeinschaftshauptschule genutzt. "Ein großer Dank gilt Dorothee Büchler, der Schulleiterin des Gymnasiums, sowie Michael Liß, Schulleiter der Gemeinschaftshauptschule, die eine solche Zusammenarbeit möglich gemacht haben", betonte Albrecht.
So sei ein gut getakteter Plan entstanden, der die gemeinsame Nutzung ermöglicht. Die erste Etappe ist zwar genommen, aber auch im Blick auf die Zukunft der Gesamtschule muss geplant werden. Zunächst wird die Schule in den nächsten drei Jahren die Räume mit der Gemeinschaftshauptschule teilen und sie anschließend übernehmen.
Kein Platz für eine verzügige Gesamtschule
Die Hauptschule nimmt keine neuen Schüler mehr auf und läuft aus. Aber genug Platz für eine komplette vierzügige Ganztagsschule gibt es bis dahin trotzdem nicht. Im Gespräch ist deshalb eine Aufteilung der Gesamtschule auf die beiden Standorte Mondorf und Lülsdorf. Schüler der Klassen fünf bis acht sollen dann im Stadtteil Mondorf und Schüler der Klassen neun bis 13 in Lülsdorf unterrichtet werden.
Die Entscheidung dazu trifft die Stadt aber anhand der Entwicklung der Schülerzahlen. Für die neuen Fünftklässler spielen diese Überlegungen noch keine Rolle. "Ich möchte neue Freunde finden", wünscht sich die zehnjährige Derya. Ihr Mitschüler Berat, ebenfalls zehn Jahre alt, hingegen ist glücklich, dass er mit seinen Freunden in einer Klasse sein kann. Er freut sich auf den Unterricht.
"Soziales Miteinander ist mindestens genauso wichtig wie gute Noten", sagte Albrecht bei der Begrüßung. Besonders im Umgang mit den anderen Schülern und Lehrern des Schulzentrums Nord sei es wichtig "fair und korrekt miteinander umgehen" und sich zu unterstützen.
