Kirchengemeinde St. Laurentius Mondorf sammelt für Mädchenschule in Kenia "Die Mädchen sind die Säule der Gemeinde"

NIEDERKASSEL-MONDORF · Wohin eine Idee führen kann, wenn sie von der Kirchengemeinde getragen wird, das werden die Besucher des Partnerschaftssonntags anlässlich des 40. Geburtstages der Partnerschaft zwischen den Kirchengemeinden St. Lawrence, Uradi/Kenia, und St. Laurentius, Mondorf/Rheinland, erleben können.

 Schulleiterin Madame Vicky Onyango in der Mädchenklasse.

Schulleiterin Madame Vicky Onyango in der Mädchenklasse.

Foto: Peter Kerenyi

"Pamoja" (Füreinander) lautet das Motto zum Geburtstag. Nicht nur die Partnerschaftsmesse mit dem Chor Kinduku und den vielen Kerzen, die anlässlich des runden Geburtstages verteilt werden, oder die afrikanische Freude am Gottesdienst, die auch in der Mondorfer Kirche den Raum am Sonntag erfüllen soll, sind Programmpunkte des Partnerschaftssonntags.

Nach einem Mittagessen werden Workshops im Pfarrheim den Gästen die Möglichkeiten geben, mehr über die kenianische Partnergemeinde zu erfahren. So wird Sabine Martin über das Kolping-Workcamp berichten und Miriam Brüggen-Stapel von ihrem Freiwilligen Sozialen Jahr in Uradi erzählen.

Märchen aus Afrika und Trommeln mit Kinduku stehen ebenfalls auf dem Nachmittagsprogramm des Partnerschaftssonntags.

Angefangen hatte alles 1974 mit dem Wunsch des damaligen Mondorfer Pfarrers Uwe Diederichs, etwas für die Dritte Welt tun zu wollen. Über die Mission in Aachen erfuhr er schließlich, dass es in Mbaga eine Missionsstation gebe, zu der vor 40 Jahren Uradi gehörte, welches sich jedoch später abspaltete.

"Die damaligen Reisen in das kenianische Hinterland waren einigermaßen abenteuerlich", erinnert der heutige Vorsitzende des Arbeitskreises für die Partnerschaft, Peter Kerenyi, an schwierige Bedingungen. Touristisch sei nichts in diesem Gebiet erschlossen gewesen.

Vermittler des Kontaktes war Pater Sam van der Gulik, ein Niederländer, der eines Tages auf der Heimreise Zwischenstopp bei Pfarrer Diederichs machte. Der war zu dieser Zeit schon 25 Jahre lang Pfarrer in der Mondorfer St. Laurentius Kirche, bevor er dann 1996 freigestellt wurde zur Missionsarbeit in Afrika.

Die Kirche, Versammlungsräume, Gästehaus und Kindergarten gab es dank der Mission bereits, bevor die Entwicklung Uradis seit der Jahrtausendwende neuen Schub bekam.

Neben dem Gesundheitszentrum, das insbesondere um Aids-Aufklärung und -Behandlung bemüht ist und im Jahr 2006 in Betrieb genommen wurde, ist aktuell die Mädchenschule das Vorzeigeprojekt in Uradi. Der Grundstein für die Schule wurde 2009 gelegt.

"Die Mädchen sind die Säulen der Gemeinde und müssen gefördert werden", erläutert Kerenyi die Situation vor Ort. Die Männer seien fast alle in den Städten, um dort Geld zu verdienen. "Leider bringen sie von dort oftmals auch eine HIV-Infektion mit", viele der Kinder würden so schon in jungen Jahren zu Vollwaisen.

2013 und 2014 spendeten die Sternsinger ebenso wie das Kindermissionswerk insgesamt mehr als 100 000 Euro, um aus der Mädchenschule ein Internat zu machen. Nur so können sich die Mädchen, die zum Teil über eine Stunde lang zu Fuß zur Schule laufen - und das in völliger Dunkelheit - intensiv auf den Lernstoff konzentrieren.

Mit dem neuen Schuljahr, das Ende Januar beginnt, soll der erste Jahrgang in der ersten Etage übernachten können.

Dort wird es dann einen Schlafraum für 100 Mädchen geben. Eine weitere Etage ist geplant. Auch für die Verpflegung der Mädchen ist gesorgt, und damit könnte ein Wunsch, der aus der Kirchengemeinde in Uradi kam, erfüllt werden, freut sich Kerenyi und hofft auf weitere Spenden.

Weitere Informationen sowie das Spendenkonto gibt es auf der Homepage unter www.uradi.de.

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