Niederkassel-Mondorf Badesee-Pläne werden konkreter

NIEDREKASSEL/TROISDORF · Die Pläne rund um den Badesee in Niederkassel-Mondorf nehmen Konturen an. Am 16. Januar hatte der Troisdorfer Stadtentwicklungsausschuss einstimmig beschlossen, im Rahmen des Verfahrens zur Neuaufstellung des Landschaftsplanes 1 eine positive Stellungnahme zur Nutzung des Mondorfer Sees als Freizeitsee abzugeben.

Das Verfahren zur Umsetzung der Freizeitnutzung des Mondorfer Sees solle zudem vorangetrieben werden, so der Auftrag an die Verwaltung. Da wiederum die Niederkasseler Verwaltung über einen Monat lang nichts über die "erfreulichen Beschlüsse der Troisdorfer verlauten ließ", hat nun die dortige SPD Befürchtungen geäußert, "dass der Projektfortschritt nicht gewollt ist, da man sich so sehr auf den Niederkasseler See versteift hatte, mit geplantem Erschließungsaufwand in Millionenhöhe".

So heißt es in einer Mitteilung der Sozialdemokraten. "An dem Thema wird mit Hochdruck gearbeitet", konterte Niederkassels Erster Beigeordneter Helmut Esch die kritischen Anmerkungen. Die Infrastruktur zum See hin liegt auf Troisdorfer Gebiet, weshalb die Stadt ebenfalls in den Entscheidungsprozess involviert ist.

Die Verwaltung in Troisdorf sei beauftragt worden, ein gemeindeübergreifendes Konzept in Zusammenarbeit mit Niederkassel zu erstellen. "Hieran arbeiten wir", stellte Esch auf GA-Anfrage klar. Aktuell gehe es darum, die Kiesabbau Firma Cemex mit möglichen Änderungen vertraut zu machen, wie sie das Gelände hinterlassen müsse, falls dort ein Badesee entstehe.

Auch die Diskussion, ob dieser Bereich aus der Neuaufstellung des Landschaftsplanes 1 herausgenommen werden könne, um das Verfahren möglicherweise zu beschleunigen, werde aktuell diskutiert. Zudem gebe es bereits einen Interessenten, der ein Konzept vorlegen wolle. Dennoch müsse die Verpachtung des Geländes immer auch ausgeschrieben werden, sagte Esch weiter.

Grundsätzlich gehe es bei allen Verhandlungen um den Spagat zwischen Natur und Artenschutz auf der einen Seite und der Freizeitnutzung auf der anderen. Schwimmen und Segeln sollen auf dem See erlaubt sein. Was mit den Tauchern und Anglern geschehe, müsse noch entschieden werden. Der nächste Termin, an dem sich neben den Städten Troisdorf und Niederkassel auch die untere Landschaftsbehörde des Rhein-Sieg-Kreises sowie das Planungsbüro aus Bonn mit einem für die Entwicklung von Seen spezialisierten Planungsbüro einfinden, ist Mittwoch, 12. März.

Ursprünglich war der Mondorfer See mit dem Rekultivierungsziel des Biotop- und Artenschutzes im Vorentwurf des Landschaftsplanes verzeichnet. Im Fokus für eine Freizeitnutzung stand bis Ende 2013 hingegen der Niederkasseler See (der GA berichtete). Ein Raumkonzept, welches im Oktober 2013 vorgelegt wurde, kam jedoch zu dem Ergebnis, dass der Mondorfer See die günstigeren Bedingungen für die Freizeitnutzung aufweist.

Während beide Seen im Hinblick auf die Entwicklungsmöglichkeiten für den Naturschutz als gleichwertig eingestuft wurden, eignet sich der Mondorfer See laut Gutachten insbesondere bezüglich des Zuschnitts, der Wasserfläche und hinsichtlich der nutzbaren Uferbereiche mit mehreren flacheren Abschnitten besser als Badesee.

Zudem gebe es einen separaten kleineren Badesee der auch für Nichtschwimmer gut zu überwachen sei, so das Gutachten. Naturschutz und Freizeit können laut Gutachten auch nebeneinander existieren, indem für den Naturschutz wertvolle Abschnitte eingezäunt werden. Weiterer Vorteil sei die bereits abgeschlossene Auskiesung des Mondorfer Sees, so dass unmittelbar mit der Planung begonnen werden könne.

Die Kehrtwende kam sowohl für Troisdorf als auch für Niederkassel überraschend. Der Vorsitzende des Niederkasseler Umwelt-, Verkehrs- und Planungsausschusses, Peter Tilgner (SPD), hofft jetzt, dass angesichts dieses Beschlusses in Troisdorf die Entwicklung rund um einen Badesee beschleunigt wird. Sollten die Planungen um den Mondorfer See weiterhin in diese Richtung gehen, wäre die Option, dass der Niederkasseler See zum Baden ausgebaut wird, vom Tisch.

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