Niederkasseler Ortskern Abriss in der Hauptstraße beginnt

NIEDERKASSEL · Die Tage der leer stehenden Häuser und Geschäfte im Niederkasseler Ortszentrum sind gezählt. Am Donnerstag beginnen dort die Abrissarbeiten, um Platz zu schaffen für ein neues Einkaufszentrum mit einem großen Rewe-Mark, einem Drogeriemarkt (vermutlich Rossmann) sowie kleineren Geschäften und Wohnungen.

"Zunächst wird man wenig von den Abrissarbeiten bemerken", erläutert Pressesprecher Hans-Ulrich Busch dem General-Anzeiger. Bevor tatsächlich die Außenfassaden verschwinden, werde das beauftragte Abrissunternehmen in den Häusern Entkernungsarbeiten vornehmen, so Busch. Sobald die Fassaden fallen, wird die Hauptstraße in dem betroffenen Abschnitt zwischen Nießengasse und Spicher Straße für mehrere Tage gesperrt werden. Wann genau dies der Fall ist, könne jedoch erst nach Beginn der Abrissarbeiten festgelegt werden, sagt Busch.

Erstellt wird das Einkaufszentrum von der ortsansässigen Investorengruppe EKC-Niederkassel, die dort rund zwölf Millionen Euro investieren will (der GA berichtete). Ein wichtiges Grundstück im hinteren Bereich der gesamten Fläche fehlt der Gruppe jedoch noch. Die Eigentümerin konnte sich bisher nicht dazu entschließen, in eine andere Wohnung umzuziehen. "Wir suchen nach einer Lösung und ich bin noch guter Dinge", formuliert es Roland Pioch, der Sprecher der EKC-Gruppe.

Für die Frau sei es wichtig, etwas in unmittelbarer Nähe zu finden, Druck gebe es im Moment für beide Seiten nicht. "Wir wollen das Ganze fair gestalten und versuchen, eine für beide Seiten akzeptable Lösung zu finden", sagt Pioch. Sollten jedoch alle Stricke reißen, gibt es einen Plan B. Der sähe dann weniger Geschäfte vor, und auch der Parkplatz hinter der Einkaufszeile würde sich verkleinern.

Das aktuelle Konzept sieht neben den beiden sogenannten Anker-Märkten fünf weitere Geschäfte entlang der Hauptstraße vor. Die Kunden anziehen sollen der REWE-Einkaufsmarkt mit knapp 1500 Quadratmetern und der Drogeriemarkt auf einer Fläche von rund 790 Quadratmetern. Ein verglaster Durchgang verbindet die Hauptstraße mit der Poststraße. Dort werden sich eine Bäckerei und ein Restaurant ansiedeln. Entlang der Hauptstraße sind ein Bekleidungsgeschäft, eine Bank, eine Apotheke, ein Reisebüro und ein Optiker vorgesehen.

Im ersten Obergeschoss sollen Praxen und Büros einen Platz finden, darüber sind Wohnungen geplant. Von der Spicher Straße aus können die Kunden auf einen der knapp 100 Parkplätze fahren. Auch die Belieferung des Supermarkts läuft über die Spicher Straße. Am anderen Ende des Parkplatzes entsteht ein kleineres Gebäude ebenfalls mit Wohnungen. Im Erdgeschoss ziehen dort ein Friseur und ein Kosmetikstudio ein.

In der Tiefgarage gibt es schließlich Plätze für 65 Fahrzeuge für die Bewohner der 24 Wohnungen oder die Mitarbeiter der Praxen und Büros, die auf den 800 Quadratmetern im Obergeschoss entstehen. Einzelhandel und Gewerbe siedeln sich auf einer Gesamtfläche von insgesamt rund 4000 Quadratmetern im Ortszentrum an.

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