"Mord mit Aussicht" Eine Woche lang wird für die Serie in Neunkirchen-Seelscheid gedreht

NEUNKIRCHEN-SEELSCHEID · Wenn der Name "Hengasch" im Kreis "Liebernich" fällt, dann wissen eingefleischte Fans natürlich sofort, dass dort in der tiefsten Eifeler Provinz die mittlerweile zum Kult gewordene Serie "Mord mit Aussicht" spielt. Nur: Weder der Ort, noch der Kreis sind auf irgendeiner Karte zu finden.

Auch der "Gasthof Aubach" in dem verträumten Dorf ist reine Erfindung, heißt in Wahrheit "Gasthof Röttgen" und existiert tatsächlich in Neunkirchen-Seelscheid. Das Forsthaus in Hengasch steht übrigens in Much-Federath, die Polizeiwache in Bornheim-Walberberg. Warum nicht in der Eifel gedreht wird, erklärt Produzent Peter Güde damit, dass sich das Dörfliche am jetzigen Set "den Zuschauern besser vermitteln lässt".

Eine Woche lang wird zurzeit für die dritte Staffel gedreht, was sich in den 13 neuen Folgen rund um den "Aubach" abspielt. Neben einem riesigen Mitarbeiter-Stab, der nach bis ins kleinste Detail erstellten Plänen für einen reibungslosen Ablauf der Dreharbeiten in einem exakt vorgegebenen Zeitrahmen (8,75 Tage pro Folge) verantwortlich ist, sind natürlich auch die Darsteller vor Ort.

Allen voran die toughe Kommissarin Sophie Haas (Caroline Peters), die endlich in dem Kaff Fuß fassen möchte, sich aber nach der geplatzten Hochzeit mit Tierarzt Dr. Kauth und dem Umzug ihres Vaters Hannes nach Polen erst einmal ganz schön alleingelassen fühlt. Für Ablenkung ist aber genügend gesorgt.

Das Verbrechen schläft nie in Hengasch und so bekommt sie es mit Mördern, Geiselnehmern und weiteren Provinzkriminellen zu tun. Unterstützt wird sie dabei von ihren Kollegen Bärbel Schmied (Meike Droste) und Dietmar Schäffer (Bjarne Mädel), der mit seiner Frau Heike, "Muschi", (Petra Kleinert) auch in Zukunft einen schweren Stand hat. Neuzugang Bürgermeister Jan Schulte (Johann von Bülow), der Sophie ordentlich den Kopf verdreht, ist ebenfalls zu den Dreharbeiten in Seelscheid angereist.

Bei den Aufnahmen am Freitag fehlte Carmen Maja Antoni, ebenfalls neu in der Serie, die als Irmtraud "Mutti" Schäffer die Nerven und Geduld von Dietmar und Muschi bis zum Zerreißen strapaziert. Sie wird nach Worten von Petra Kleinert "das Team bereichern".

Ist schon jetzt jede Figur eine "Type" für sich, so kommt mit Mutti eine weitere hinzu. Die Frage, ob sie in ihren Rollen etwas von sich selbst wiederfinden, verneinen alle Schauspieler, lieben aber ihre Rollen, weil die jeweiligen Charaktere eben so ganz anders sind als sie selbst im Privatleben. Die Hauptdarstellerin mag vor allem, dass Sophie Haas so etwas wie eine "erwachsene Pippi Langstrumpf" sei.

Eine Erklärung für den Erfolg der Serie, die mit über sechs Millionen Zuschauern pro Folge der letzten Staffel Einschaltquoten erzielte, von denen andere Produktionen nur träumen können und die laut Peters auf keine Zielgruppe zugeschnitten ist, haben die Akteure selbst nicht.

"Mord mit Aussicht schauen Menschen zwischen zehn und 80 Jahren", so die blonde Film-Kommissarin. Die Serie habe vor allem weibliche Fans, die sie sogar auf der Straße ansprechen würden. "Kleine Mädchen, Mütter und Großmütter, die zusammen mit ihren Enkeln fernsehen", hat sie festgestellt. Und die dürfen sich wieder auf beste Unterhaltung bei den neuen Folgen ab Herbst 2014 freuen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort