Gasunfall in Neunkirchen-Seelscheid 1500 Menschen evakuiert

NEUNKIRCHEN-SEELSCHEID · Großeinsatz für Feuerwehren, Rettungsdienste und die Polizei am Donnerstagmorgen. Nach einem Gasunfall auf einer Baustelle in Neunkirchen-Seelscheid mussten rund 1500 Menschen im Umkreis von 200 Metern evakuiert werden.

Die B56 und die Hauptstraße wurden gesperrt.

Um 8.30 Uhr wurde die Polizei von einem Mitarbeiter einer Baufirma über einen Gasaustritt informiert. Bei Bohrarbeiten mit einem Bagger in der Strasse "Am Wiedenhof" war eine 100-Millimter-Gasleitung beschädigt worden. Die umgehend alarmierte Feuerwehr führte sofort Messungen der Gaskonzentration durch. "Es war eine starke Gasausströmung zu hören und zu riechen" berichtete Einsatzleiter Walter Hirtsiefer.

Im Umkreis von 200 Metern wurden Wohn- und Geschäftshäuser und ein Freizeitbad evakuiert. Besucher der Pfarrkirche St. Magareta beendeten die Messe vorzeitig und wurden in Sicherheit gebracht. Geräumt wurde das Antonius- und des Berufskolleg. Rund 1200 Schüler und Lehrer wurden zunächst zu einem Sportplatz gebracht, anschließend zum Schulzentrum an der Rathausstrasse begleitet und dort betreut. Insgesamt mussten rund 1500 Personen das Gebiet verlassen, während das Gas weiter unentwegt ausströmte.

Da es sich um eine Ringleitung handelte, konnte der Energieversorger die Gaszufuhr nicht einfach abstellen. Diese Leitungen werden eingesetzt, um bei einem Schadensfall die Versorgungssicherheit gewährleisten zu können und um nicht alle Haushalte von der Gaszufuhr trennen zu müssen.

Bagger triftt Gasleitung in Neunkirchen
8 Bilder

Bagger triftt Gasleitung in Neunkirchen

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Die Leitung musste vor und hinter der defekten Stelle freigebaggert werden, um Maßnahmen zur Abdichtung treffen zu können. Mit Spezialmanschetten wurde die Leitung an beiden Seiten mit einer Art Luftballon abgedichtet. So wurde der Gasaustritt gestoppt, um die Schadensstelle gefahrlos reparieren zu könnern.

"Wir haben hier mit rund 140 Einsatzkräften die Lage gestemmt" berichtete Einsatzleiter Hirtsiefer. Nachdem die Prüfung der Gaskonzentration in der näheren Umgebung, zum Beispiel auch in Abwasserkanälen, keine erhöhten Werte mehr ergab, erfolgte um 13.30 Uhr die Entwarnung. Die Bürger konnte in ihre Wohnungen zurück. Wie es genau zu dem Unfall kommen konnte, blieb ungeklärt.

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