Nach angeblichem Unfall Vater gesteht Tötung seines Babys

BONN · Sechs Jahre nach dem angeblichen Unfalltod eines Babys in Much hat der Vater gestanden, seine Tochter getötet zu haben. Der heute 31-Jährige habe bei der Polizei ausgesagt, den Säugling während einer Autofahrt erschlagen zu haben, sagte ein Sprecher der Bonner Staatsanwaltschaft am Freitag und bestätigte einen Bericht des "Express".

Dennoch werde der Fall nicht neu aufgerollt: Weil der Mann seinerzeit wegen fahrlässiger Tötung rechtskräftig verurteilt worden war, könne er nun nicht erneut wegen derselben Tat strafrechtlich belangt werden. "Deshalb ist es uns nicht möglich, den Wahrheitsgehalt seiner Aussage zu überprüfen."

Nach Angaben des Staatsanwalts hatte der Mann sich kürzlich einem Freund anvertraut, der dann die Polizei alarmierte. Den Beamten gegenüber gab der Mann an, seine früheren Aussagen seien falsch gewesen. In Wirklichkeit habe er auf das im Auto schlafende Baby eingeschlagen und es so getötet. Warum er das getan habe, wisse er nicht.

Bisher waren die Ermittler davon ausgegangen, dass das neun Wochen alte Mädchen im Jahr 2007 bei einem Autounfall ums Leben gekommen war. Damals hatte der Vater ausgesagt, die Babyschale habe unangeschnallt auf dem Beifahrersitz gestanden. Als er scharf bremsen musste, sei das Kind gegen das Armaturenbrett geknallt und wenig später gestorben.

"Die damaligen Ermittlungen und die Verletzungen ergaben keine Hinweise darauf, dass diese Angaben nicht stimmten", sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Der Mann wurde wegen fahrlässiger Tötung zu sieben Monaten Haft auf Bewährung verurteilt.

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