Reiterin in Meckenheim gestorben Tritte eines Pferdes sind mögliche Todesursache

MECKENHEIM · Tödlicher Unfall in der Trainingshalle eines Meckenheimer Reitstalls: Drei Tage nachdem sie - ersten Vermutungen zufolge - bei der Bodenarbeit von einem Pferd getreten worden war, starb eine 67-jährige Ausbilderin im Krankenhaus.

Nach Informationen des Pferde-Fachmagazins "St. Georg" handelt es sich um die renommierte Dressurreiterin und ehemalige Weltcup-Finalistin Christine Wels.

Auf GA-Anfrage bestätigte Monika Volkhausen von der Bonner Staatsanwaltschaft den Vorfall. Er habe sich bereits am 14. Juli ereignet, am 17. Juli sei Wels im Krankenhaus gestorben. Eine angeordnete Obduktion habe keine Hinweise auf Fremdverschulden ergeben. Dies bedeutet vorerst nur, dass keine weitere Person beteiligt war.

Volkhausen bestätigte weiter, dass es Anzeichen für durch das Pferd verursachte Verletzungen gebe. Die Staatsanwaltschaft habe ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet.

2008 wegen Tierquälerei verurteilt

Christine Wels belegte 1992 beim Dressur-Weltcup-Finale im schwedischen Göteborg den neunten Platz. Sie war vor einigen Jahren mehrfach negativ in die Schlagzeilen geraten. Wie die Zeitschrift "St. Georg" weiter berichtet, wurde sie 2008 vom Landgericht Kiel wegen Tierquälerei zu einem Jahr und neun Monaten auf Bewährung verurteilt.

Außerdem sprach das Gericht ein dreijähriges Tierhaltungsverbot aus. Der Prozess hatte damals ein großes mediales Interesse gefunden.

Für ihre Ausbildungsmethoden erntete die Reiterin immer weder heftige Kritik von Tierschützern. Wie RP-Online berichtet, war es ihr verboten, in Deutschland mit Pferden zu arbeiten. Sie sei nach Dänemark ausgewichen, ehe sie später wieder nach Deutschland zurückkehrte.

Laut Staatsanwältin Volkhausen liegen der Bonner Behörde keine Hinweise vor, dass Christine Wels während ihrer Zeit im Rhein-Sieg-Kreis strafrechtlich in in irgendeiner Weise in Erscheinung getreten war.

Ihr Engagement in dem kleinen Meckenheimer Privat-Stall war für einen anderen namhaften Reiter und Ausbilder ein Grund, in der Anlage in der Voreifel keinen weiteren Unterricht mehr zu geben. Am Donnerstagabend sagte er: "Ich habe sie im März bei einem Lehrgang wiedererkannt. Damals hat sie mit zwei Ponys gearbeitet, und das in einer Art und Weise, die ich rundum ablehne." Der Trainer aus der Region wollte nicht namentlich genannt werden.

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