"Atelier im Pool" Statt Wasser gibt's Kunst im Swimmingpool
MECKENHEIM-ERSDORF · Im ausgedienten Swimmingpool ihres Hauses in Ersdorf hat die Künstlerin Renate "Reni" Diefenbach ihr Atelier eingerichtet. Gestern machte sie das "Atelier im Pool" erstmals der Öffentlichkeit zugänglich, präsentierte ihre eigenen Werke - Gemälde, Drucke und Kollagen - und bot zwei weiteren Künstlern die Gelegenheit, ihre Arbeiten zu zeigen.
Zu Gast waren der Altendorfer Friedrich Kriesel mit Fotografien und Jean Jaillon aus Südfrankreich, der Ton-Skulpturen mitgebracht hatte.
Unter den zahlreichen kunstinteressierten Gästen konnte Hausherrin Diefenbach auch Vize-Landrätin Silke Josten-Schneider sowie Bürgermeister Stefan Raetz und Vize-Bürgermeister Claus Wehage aus Rheinbach begrüßen. Gemeinsamkeit der gezeigten Werke sei, dass sie sich alle mit Körpern und Menschen beschäftigten, erklärte Diefenbach die Parallelen. Sie selbst zeigte "Körper und Körperlandschaften".
Schon bei ihren frühen Aquarell-Bildern, die sie bei ihrem ersten mehrjährigen Aufenthalt in Frankreich ab 1984 gemalt habe, habe der Akt im Mittelpunkt ihrer Arbeit gestanden, berichtete die Künstlerin. Später habe sie mehr und mehr abstrahierte Körper gemalt, zum Beispiel "Frauenlandschaften" in Öl. Auch Linolschnitte, Stempeldrucke und Prägedrucke sowie Kaltnadel-Radierungen fertigt die vielseitige Künstlerin, die 1955 in Oberlahnstein geboren wurde, einen kaufmännischen Beruf erlernt hat und sich vor allem während ihrer mehrjährigen Aufenthalte mit ihrem Mann und den drei Töchtern in Paris und Südfrankreich künstlerisch fortgebildet hat. Speziell für die Ateliereröffnung entstanden räumliche Collagen, "keine Akte, aber eben auch Körper".
Unter dem Titel "Menschen und Orte" fasst Friedrich Kriesel seine Fotografien thematisch zusammen. Die Bilder, die er als großformatige Leinwanddrucke präsentierte, zeigen Momentaufnahmen von Menschen als Teil ihrer Umgebung, zum Beispiel das Leben auf der Straße in Sizilien oder Windsurfing auf Usedom, die Kriesel mit analogen Mittelformatkameras auf Rollfilm festgehalten hat. Er sei gespannt auf die Kritik der Besucher, erklärte der 67 Jahre alte Brigade-General a.D.
Ton-Skulpturen hatte Jean Jaillon aus Salon-de-Provence/Südfrankreich mitgebracht. Die mit Acryl-Farben patinierte und gewachste Oberfläche lässt die Körper und Köpfe beinahe wie aus Bronze wirken. Nur noch bis Donnerstag sei der 1944 geborene Physiker, der sich seit 15 Jahren der Kunst widmet, in Ersdorf zu Gast, erklärte Diefenbach, warum in Kürze seine Werke nicht mehr im Atelier zu sehen sein werden.
Wer sich für die Ausstellung oder das "Atelier im Pool" interessiert, kann einen Besichtigungstermin vereinbaren. Auch ist geplant, etwa zweimal pro Jahr in Kooperation mit weiteren Künstlern Ausstellungen im "Atelier im Pool" zu organisieren. bok
0 Kontakt: www.atelier-reni-diefenbach.de, Tel. 0 22 25/8 88 03 80.
