Rohrbrüche an der L 261 Stadtwerke prüfen Sanierung der Asbestrohre

MECKENHEIM · Bereits zwei Mal in diesem Jahr, im März und im August, und auch mehrmals in der Vergangenheit, ist es zu Wasserrohrbrüchen auf der L 261, der Bonner Straße, und als Folge davon - wegen der Unterspülung der Straße und aufwendiger Tiefbaumaßnahmen - zu Straßensperrungen und Umleitungen gekommen.

 Marode sind die Asbestzement-Rohre an der L 261.

Marode sind die Asbestzement-Rohre an der L 261.

Foto: Axel Vogel

Folgen dieses Ausmaßes seien typisch für Asbestzement-Rohre, die nicht nur einen kleinen Riss aufweisen, sondern ganz auseinanderbrechen.

Das hat Markus Becker, Geschäftsführer der Berthold Becker Büro für Ingenieur- und Tiefbau GmbH, Bad Neuenahr-Ahrweiler, am Dienstag vor dem Stadtwerkeausschuss Meckenheim erklärt. Die Fachfirma war von den Stadtwerken mit einer Voruntersuchung beauftragt worden, um den Umfang einer Sanierungsmaßnahme einschätzen zu können. Und der ist nach Aussagen des Fachmanns gewaltig. Wenn die gesamten zehn Kilometer der laut Aktenlage im Meckenheimer Wasserversorgungsnetz noch vorhandenen Asbestzement-Leitungen ausgetauscht werden sollen, seien Investitionen von etwa 6,5 Millionen Euro nötig, erläuterte Becker.

Er schlug vor, über zehn Jahre jeweils 650.000 Euro zu investieren. Für seine Schätzung habe er durchschnittliche Kosten zugrunde gelegt, um ein Gefühl für die Größenordnung der Maßnahme zu vermitteln. Die Planungen stünden erst am Anfang. In einer der nächsten Ausschuss-Sitzungen will Becker ein strukturieres Vorgehen vorschlagen. Es bestehe Handlungsbedarf, unterstrich Stadtwerke-Betriebsleiter Heinz-Peter Witt.

Dass insbesondere die L 261 eine Priorität darstelle, sei an den Schadensfällen zu erkennen. Wichtig sei es für das weitere Vorgehen, Gespräche mit anderen Versorgungsträgern und auch im eigenen Hause zu führen, um notwendige Arbeiten gemeinschaftlich zu realisieren und die Bürger nicht unnötig zu belasten.

Bei der Wasserleitung unter der L 261 handele es sich um eine Hauptversorgungsleitung, die Wasser vom Lieferanten, dem Wahnbachtalsperrenverband, nach Meckenheim befördere. Die Leitung sei früher neben der Straße verlaufen, bei einer Verbreiterung der Fahrbahn jedoch nicht verlegt worden und halte nun den Anforderungen des modernen Verkehrs nicht mehr stand.

Es gebe hohe Standards und keine Anzeichen, dass sich Asbest aus den Rohren löse und ins Trinkwasser gelange, erklärte Witt auf die Frage nach gesundheitlichen Risiken. Wie Stadtwerke-Betriebsleiterin Pia-Maria Gietz mitteilte, seien beim Rohrbruch im März Kosten von etwa 110.000 Euro angefallen. Davon habe die Haftpflichtversicherung etwa 40.000 Euro übernommen.

Auch wegen des zweiten Rohrbruchs im August, der Kosten von etwa 60.000 Euro verursacht hat, sei man mit der Versicherung im Gespräch. Einstimmig hat der Ausschuss dem Vorschlag der Geschäftsführung zugestimmt, ein Sanierungskonzept für die Asbestzement-Leitungen im Stadtgebiet erarbeiten zu lassen.

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