Merler Waldfriedhof Stadt Meckenheim weiht neues Baumgrab ein

MECKENHEIM-MERL · Mit einem neuen Baumgrab auf dem Merler Waldfriedhof trägt die Stadt Meckenheim der Nachfrage nach neuen Bestattungsformen Rechnung.

 Am neuen Baumgrab (v.l.): Radomir Nosek, Reinhold Malcherek, Bert Spilles, Anita Neuenfeldt und Susanne Reven.

Am neuen Baumgrab (v.l.): Radomir Nosek, Reinhold Malcherek, Bert Spilles, Anita Neuenfeldt und Susanne Reven.

Foto: Roland Kohls

Am Mittwoch segneten der katholische Pfarrer Reinhold Malcherek und sein evangelischer Kollege Radomir Nosek die Urnengräber, die rund um eine junge Eiche angelegt wurden, gemeinsam ein. Ebenfalls anwesend waren Bürgermeister Bert Spilles, Standesbeamtin Anita Neuenfeldt und Susanne Reven vom Grünflächenamt der Stadt Meckenheim.

44 Grabstätten sieht das Baumgrab vor, bis zu vier Urnen finden jeweils in den unterirdischen Kammern Platz. Auf den metallenen Abdeckungen der Kammern findet sich der Baum als Motiv wieder. Zudem ist Platz für die Namen der Verstorbenen.

Die neue Form der Bestattung mit der Eiche als wachsendem Grabstein in der Mitte passe zur Baumschulstadt, sagte Bürgermeister Spilles. Friedhöfe seien Orte privaten sowie gemeinschaftlichen Gedenkens. Es sei ein menschliches Bedürfnis, die Erinnerung an Verstorbene aufrechtzuerhalten. Ein Besuch auf dem Friedhof sei Ausdruck der Nähe über den Tod hinaus.

Doch gehe der Trend zu pflegeleichten Bestattungsformen. Pfarrer Malcherek ergänzte, Friedhöfe seien nicht nur Orte der Trauer, sondern auch der Hoffnung, die durch den Baum symbolisiert werde. Pfarrer Nosek las aus der Heiligen Schrift, erinnerte an den Garten Eden mit dem Baum des Lebens in seiner Mitte und an die Offenbarung des Johannes, nach der die Bäume des Lebens jeden Monat Früchte tragen und ihre Blätter der Heilung dienen. "Bäume verbinden die Welt der Toten, unseren Lebensraum und die Zukunft", so Nosek.

Der großzügige Waldfriedhof, der in Verlängerung des Merler Keils III jenseits der Autobahn liegt, bietet genügend Platz für eine solche Anlage. Das neue Baumgrab wurde im neuen nördlichen Teil des Friedhofes eingerichtet. Bei Bedarf könnten weitere folgen, sagte Susanne Reven. Dass Nachfrage nach Baumgräbern besteht, bestätigte Anita Neuenfeldt. Bereits in wenigen Tagen wird die erste Urnenbeisetzung im neuen Baumgrab stattfinden.

Die Baukosten für die kreisrunde Anlage mit einem Durchmesser von etwa zehn Metern betrugen einschließlich Bodenhülsen und Abdeckungen etwa 30.000 Euro. Die Trittsteine zwischen den Grababdeckungen stammen ursprünglich aus der Meckenheimer Hauptstraße und fanden hier eine neue Verwendung. Laut Gebührensatzung der Stadt kostet der Erwerb des Nutzungsrechtes pro Baumgrabstätte 2816 Euro. Die Nutzungsdauer hierfür beträgt 25 Jahre.

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