Petrusstraße in Lüftelberg Schall-von-Bell-Denkmal soll am Lindenkreuz stehen

MECKENHEIM-LÜFTELBERG · Das geplante Denkmal für Johann Adam Schall von Bell wird neben dem Lindenkreuz in der Petrusstraße stehen. Das hat die interne Projektgruppe der Lüftelberger Dorfgemeinschaft in ihrer vergangenen Sitzung beschlossen.

Wie Carmen Marienfeld, Initiatorin des Projektes, mitteilte, stand der von ihr zunächst präferierte Standort neben der Pfarrkirche Sankt Petrus und Sankt Lüfthildis für die Bronze-Statue nicht zur Verfügung. Das habe die Eigentümerin des Geländes, die Katholische Kirchengemeinde, erklärt. Für den jetzt auserkorenen Platz für das Denkmal des berühmten Astronomen aus Lüftelberg habe die Stadt Meckenheim bereits bei einer im Vorfeld stattgefundenen Ortsbegehung grünes Licht signalisiert.

Das Denkmal soll von Jochen Müller, einem Künstler aus Quedlinburg, aus Bronze gefertigt werden, etwa 1,60 Meter groß sein und Johann Adam Schall von Bell in chinesischen Gewändern darstellen. Die Figur soll eine Armillarsphäre in der Hand halten, ein Sternenbahnen simulierendes Gerät früherer Astronomen. Entwürfe des Künstlers liegen der Dorfgemeinschaft bereits vor.

Details sollen im Januar geklärt werden. "Wir denken, dass die Statue zum Tag des offenen Denkmals am 14. September 2014 fertig sein wird", sagte Marienfeld. Nach wie vor hoffe die Lüftelberger Dorfgemeinschaft auf weitere Spenden zur Finanzierung. Zwar sei schon ein größerer Betrag zusammen - doch eben nicht die veranschlagte Gesamtsumme von 25.000 Euro.

Johann Adam Schall von Bell wurde als Sohn einer Lüftelberger Adelsfamilie am 1. Mai 1592 geboren. Mit acht Jahren besuchte er das Kölner Dreikönigsgymnasium. Bereits im Alter von 16 ging er nach Rom, besuchte dort das Collegium Germanicum und Astronomie-Vorlesungen an der Universität Gregoriana.

1611 trat er dem Jesuiten-Orden bei, 1618 ging er als Missionar nach China. Am chinesischen Kaiserhof machte er Karriere, reformierte den chinesischen Kalender und wurde unter seinem chinesischen Namen "Tang Rowang" schließlich Direktor des Astronomischen Instituts und "Mandarin des Himmels". Ein 1664 gegen ihn verhängtes Todesurteil wurde aufgehoben. Schall von Bell wurde rehabilitiert und starb 1666 im für damalige Verhältnisse hohen Alter von 74 Jahren.

Bislang erinnern nur ein Bild in der Lüftelberger Kirche und der Schall-von-Bell-Weg an den erfolgreichen Weltenbummler. Daher war bei seinem 420. Geburtstag vor eineinhalb Jahren, der auf der Lüftelberger Wasserburg gefeiert wurde, die Idee zum Denkmal entstanden.

Weitere Informationen unter www.lueftelberg.de

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