Café "Landlust" in Merl Quiche und Salat zum Mord

MERL · Mord im Café? Gott sei Dank nur in der Fantasie. Am vergangenen Samstag, dem Tag der Wintersonnenwende und somit kürzesten Tag des Jahres, hatte Cornelia Vanderbrück zu einer Kriminallesung der besonderen Art in ihr Café "Landlust" im Hof Steinbüchel eingeladen.

 Krimi im Café: Jochen Meyn (links) mit Ghazale Mandegarian und dem Musiker Sebastian Förster.

Krimi im Café: Jochen Meyn (links) mit Ghazale Mandegarian und dem Musiker Sebastian Förster.

Foto: Wolfgang Henry

Das Café wurde erst vor kurzem, nämlich im Juli dieses Jahres eröffnet und liegt idyllisch am Ortsrand von Meckenheim an den Obstplantagen. "Alle 40 verfügbaren Plätze waren schon vor Tagen ausverkauft", freute sich die Inhaberin und beeilte sich, ihre Gäste mit Speisen und Getränken zu versorgen. Denn vor dem Auftritt des "Kriminacht-Teams-Wesseling" wurden frisch zubereitete Quiche und Salate serviert. Eine heimelige Atmosphäre wurde durch die weihnachtliche Dekoration mit Kerzen und Gestecken erreicht.

Das "Kriminacht-Team" bilden seit 2008 die sehr professionell agierenden Laienschauspieler Jochen Meyn, der auch für die Bühnenbearbeitung der Texte verantwortlich zeichnet, Ghazale Mandegarian und Sebastian Förster, wobei die Darbietungen mit ihren schauspielerischen Elementen weit über die einer Lesung hinausgingen.

Insgesamt wurden sieben, nur schwer miteinander vergleichbare Kriminalgeschichten in jeweils zehn bis 15 Minuten präsentiert; zum Teil düster, spannend, mörderisch und blutig, zum Teil humorvoll, witzig, mit erstaunlichen und unerwarteten Wendungen. "Bei der Bearbeitung der Texte kam es uns auf den roten Faden an, um auf den Höhepunkt hinzuarbeiten" beschreibt Meyn die literarische Umsetzung für die Lesung.

Während es bei "Warum morden wir eigentlich nicht?" um einen sterbenskranken Mann geht, der es den Rüpeln dieser Welt zeigt, geht es bei "Zwanzig Stufen zum Schafott" um einen zum Tode verurteilten Strafgefangenen und seinen Henker. Amüsant wurde es bei "Mord im Kühlschrank", wo aus der Perspektive eines Hühnereis dargestellt wird, wie die mörderische Hand eines Menschen bei der Zubereitung von Spiegelei wahrgenommen wird.

Die Pausen zwischen den Lesungen füllte der Sänger und Songwriter Sebastian Förster mit Musik auf seiner Gitarre und mit seinem Gesang. Förster war mehr als nur ein Pausenfüller, denn mit seiner klaren, ausdrucksstarken Stimme und seinem überzeugenden Gitarrenspiel, zog er das Publikum, das begeistert mitklatschte, auf seine Seite.

Im Juli des kommenden Jahres findet die erste Kriminacht im Rahmen von "Kultur im Hof" im Himmeroder Hof in Rheinbach statt. Weitere Informationen gibt es im Internet unter der Adresse www.kultur-im-himmeroderhof.de

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