Einbrüche in Meckenheim Neuer Brandbrief an NRW-Innenminister

MECKENHEIM · Die Bürgerprojektgruppe "Sicherheit in Meckenheim" kritisiert die Antwort des Landeskriminalamtes als "Zumutung" und schreibt wiederholt an Ralf Jäger.

Der Vorwurf wiegt schwer wie Blei: Bereits seit Monaten beschleicht die Gründer der Bürgerprojektgruppe "Sicherheit in Meckenheim" das Gefühl, dass in Sachen Einbruchsserie in Meckenheim nicht alles aus dem Bonner Polizeipräsidium nach außen dringt, was sich die Menschen in der Apfelstadt wünschen.

Da NRW-Innenminister Ralf Jäger diese und weitere Fragen der Initiative bislang nach Ansicht der Gruppe nicht adäquat beantwortet hat, wandte diese sich nun erneut und zum dritten Mal mit einem Brandbrief an den Ressortchef.

Das Polizeipräsidium hatte die Kritik aus Meckenheim schon früher zurückgewiesen. Gerade bei Einbrüchen sei die Polizei bemüht, die Bevölkerung mit einzubeziehen. Außerdem sei die Präsenz vor Ort seit 2012 erhöht worden.

Was die bisherigen Antworten des Ministers angeht, zeigt sich die Gruppe enttäuscht. So habe Jäger den jüngsten Brief von Oktober vergangenen Jahres ans Landeskriminalamt (LKA) weiterdelegiert. Dessen Schreiben nannte Peter Dunkel von der Bürgerprojektgruppe "eine Zumutung". Anstatt konkret auf die hohe Zahl an Einbrüchen einzugehen, habe die Landesbehörde lediglich aus Regelungen bezüglich der Kräfteverteilung der Polizei zitiert.

Hintergrund: Meckenheim ist seit 2012 im Zuständigkeitsgebiet der Polizeidirektion Bonn mit am stärksten von Wohnungseinbrüchen betroffen. Die Bürgergruppe fordert von Jäger, dass die Bonner Polizei in die Lage versetzt werden müsse, "ihre Aufgabe der Gefahrenabwehr auch bei der Einbruchskriminalität effektiv zu erfüllen", so Dunkel in seinem Schreiben an den SPD-Mann.

Als "Nahziel" formuliert die Gruppe, in absehbarer Zeit unter dem Durchschnitt im Bereich der Bonner Polizei zu liegen - so wie die Nachbarstadt Rheinbach. Deren Häufigkeitszahl (Delikte in Relation zu 100.000 Einwohner) lag laut Initiative 2013 bei 173, während es in Meckenheim 696 waren, 2012 sogar 977. Weitere Forderungen sind die Verringerung der Einbruchszahl und eine "wahre und vollständige Information über das kriminelle Geschehen". Über 1800 Menschen hatten diese Forderung mit ihrer Unterschrift unterstützt.

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