Unwetter im Rhein-Sieg-Kreis Mit vereinten Kräften gegen die "braune Brühe"

RHEIN-SIEG-KREIS · Wie die gesamte Region, ist auch der linksrheinische Rhein-Sieg-Kreis am Donnerstag gegen 12 Uhr mittags von einem schweren Unwetter erreicht worden. In Meckenheim berichtete Alexander Wichert, der an der Adendorfer Straße wohnt, dass seine und auch andere Kellerwohnungen bis zu einem halben Meter unter Wasser standen. Die Feuerwehr und Nachbarn halfen, das Wasser abzupumpen.

Insgesamt verzeichnete die Meckenheimer Feuerwehr 29 solcher Einsätze. Mittags wurde Vollalarm ausgelöst, alle Einheiten waren im Einsatz. "Viele Keller standen unter Wasser, teilweise bis zu einem halben Meter", sagte Thomas Rähse von der Feuerwehr. Zudem habe es auch Verkehrsbeeinträchtigungen gegeben, da die Abwasserkanäle vollgelaufen seien und das Wasser auf die Straßen gespült hätten. "Autos sind regelrecht abgesoffen. Nur Lkw und Löschfahrzeuge sind durchgekommen", sagte Rähse.

Eindrucksvoll bewegten sich auch die Wassermassen durch Alfter. Von den Höhenorten wie Gielsdorf oder Oedekoven schossen durch die Gassen Sturzbäche ins Tal, die sich im Ort zu einer braunen Suppe vermischten mit Wasser, das über die Felder als regelrechte Schlammbäche hinabgestürzt war. Die Kanalisation war schnell nicht mehr in der Lage, die Wassermassen aufzunehmen, durch kleine Fontänen drückten sie sich durch die Gullydeckel wieder ins Freie.

Besonders betroffen war die Kronenstraße, in der Peter Reusch wohnt. "Das ist fast die tiefste Stelle im Ort. Bei mir sammelt sich immer das ganze Wasser", klagte er. Reusch hat in seiner Einfahrt zwar einen Abfluss, doch bei solch starken Regenfällen ist dieser überfordert. Die komplette Hofeinfahrt stand somit unter Wasser. Nachbarn und die Feuerwehr kamen zur Hilfe. "Wir sind dann mit vereinten Kräften gegen die braune Brühe vorgegangen."

Die Feuerwehr in Alfter rückte zu drei Einsätzen aus. "Insgesamt war es aber eher ruhig", sagte Sprecher Michael Hesse. Daher fuhren die Löschgruppen Gielsdorf, Oedekoven und Impekoven am Nachmittag auch ins Rechtsrheinische nach Königswinter, wo die Lage dramatischer war. Die Wehren aus Swisttal, Rheinbach und Bornheim-Walberberg und Waldorf, wo es keine Probleme gab, rückten zur Unterstützung nach Wachtberg aus. Dort hatte das Unwetter weitaus größeren Schaden angerichtet.

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