Meckenheimer Jugendhilfeausschuss Meckenheim erhöht Fördersatz für Tagespflege

MECKENHEIM · Unter Vorbehalt der Haushaltsberatungen hat der Meckenheimer Jugendhilfeausschuss einstimmig die Anhebung des Fördersatzes der Kindertagespflege von bisher 4,50 Euro auf 5,50 Euro pro Stunde je Kind ab dem 1. August 2015 beschlossen.

 Kleines Päuschen im Freien: Die Stadt Meckenheim will mehr Geld für die Tagespflege von Kindern ausgeben.

Kleines Päuschen im Freien: Die Stadt Meckenheim will mehr Geld für die Tagespflege von Kindern ausgeben.

Foto: dpa-Zentralbild

Daraus resultierend und durch die steigenden Fallzahlen wird sich für den Haushalt 2015 ein Ansatz von 710.000 Euro ergeben.

Bis Ende Oktober hat die Stadt in diesem Jahr etwa 530.000 Euro für die Tagespflege ausgegeben. Zurzeit betreuen 25 Tagesmütter, ein Tagesvater und sechs Kinderfrauen insgesamt 107 Kinder, davon 79 Meckenheimer Mädchen und Jungen. Die Tagespflege sei neben der Unterbringung in Kindertagesstätten eine der beiden Säulen der Tagesbetreuung in Meckenheim, sagte der Erste Beigeordnete Holger Jung und erklärte: "Wir müssen die Arbeit der Tagespflege-Personen angemessen honorieren." Zwar verkrafte der Meckenheimer Haushalt nicht alles, jedoch sei es wichtig, ein Zeichen zu setzen. Mit dem neuen Fördersatz bewege sich Meckenheim "im oberen Mittelfeld des Rhein-Sieg-Kreises".

Jugendhilfeleiter Andreas Jung wies auf die Entwicklung der Fallzahlen hin, die sich in den vergangenen fünf Jahren beinahe verdreifacht hätten. Das Verhältnis von Tagespflegeplätzen zu Plätzen in Kindertagesstätten sei gut. Auch die Richtlinien sollen verfeinert werden. So soll eine Zusatzqualifikation für Betreuer von Kindern mit Behinderung verlangt werden.

Insbesondere dankten der Erste Beigeordnete und der Fachbereichsleiter Jugendhilfemitarbeiterin Cornelia Menzel, die seit 2006 im Bereich "mit viel Herzblut" tätig und "ohne Klage durch die Jahre gekommen" sei, insbesondere auch Einzelfälle im Gespräch mit Eltern sowie Tagesmüttern prüfe. Der Bereich zeichne sich durch Fluktuation und Veränderung sowie erheblichen Verwaltungsaufwand aus.

Peter Zachow (SPD) wandte ein, dass vor allem Kinderfrauen, die im Haushalt der Eltern tätig sind, keinen Sachaufwand erstattet bekommen und nur 3,60 Euro je Stunde erhalten. Damit lägen die Förderbeträge deutlich unter dem Mindestlohn. Holger Jung entgegnete, dass der Mindestlohn für Selbstständige nicht gelte und Tagesmütter bis zu fünf Kindern gleichzeitig aufnehmen könnten. Auch gehe es um eine angemessene Entlohnung, die ins Gefüge passen sollte. Jugendhilfeleiter Andreas Jung führte den Vergleich mit Pflegemüttern an, die Pflegekinder auf Dauer bei sich aufnähmen und vom Land vorgegebene, deutlich niedrigere Sätze erhielten: "Mit 5,50 Euro sind wir bei der Tagespflege in der Champions League."

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