Vorbildliche 100 Prozent Meckenheim bekommt zwei neue Ortsvorsteher

MECKENHEIM · Der Stadtrat von Meckenheim hat Ralf Decker (Altendorf) und Michael Sell (Merl) zu Ortsvorstehern gewählt. Ferdinand Koll (Ersdorf) und Jürgen Schwerdtfeger (Lüftelberg) wurden bestätigt.

 Bürgermeister Bert Spilles (Mitte) gratuliert den neuen Ortsvorstehern (von links) Ralf Decker, Michael Sell, Ferdinand Koll und Jürgen Schwerdtfeger.

Bürgermeister Bert Spilles (Mitte) gratuliert den neuen Ortsvorstehern (von links) Ralf Decker, Michael Sell, Ferdinand Koll und Jürgen Schwerdtfeger.

Foto: LÜBBEHÜSEN

Kein Geringerer als der erste Bundeskanzler der noch jungen Bundesrepublik Deutschland machte es vor: Konrad Adenauer hatte die Chuzpe, sich am 15. September 1949 mit seiner eigenen Stimme zum Regierungschef wählen zu lassen.

Die war auch vonnöten, schließlich bestand seine Mehrheit aus einer einzigen Stimme. Später darauf angesprochen, ob er für sich selbst stimmte, antwortete der Christdemokrat: "Selbstverständlich, etwas anderes wäre mir doch als Heuchelei vorgekommen." Die vier Ortsvorsteher Meckenheims handhaben die Frage, ob sie für sich selbst votieren, ganz unterschiedlich.

Mit einem 100-Prozent-Ergebnis von 37 Ja-Stimmen votierte der neu gewählte Rat Meckenheims für Ralf Decker als neuen Ortsvorsteher von Altendorf. Der Christdemokrat ist Nachfolger von Hermann-Josef Nöthen (BfM), der dieses Ehrenamt zwei Jahrzehnte innehatte. Nach drei Jahrzehnten in der Kommunalpolitik, davon 20 Jahre als Ortsvorsteher, hörte Nöthen nicht leichten Herzens auf.

Mit dem gleichen Ergebnis absoluter Zustimmung votierte der Rat für CDU-Mann Ferdinand Koll, der weiterhin Ortsvorsteher von Ersdorf ist. Mit je einer Enthaltung gingen die geheimen Wahlen des Ortsvorstehers von Lüftelberg und Merl über die Bühne: Ob sich Jürgen Schwerdtfeger (CDU), alter und neuer Ortsvorsteher von Lüftelberg, der Stimme enthielt und sich nicht - im Stile Adenauers - selbst wählte, ist nur zu vermuten.

Gleiches gilt für Michael Sell (CDU), der Reinhard Diefenbach (BfM) als Merler Ortsvorsteher beerbt. Einig waren alle vier, als Bürgermeister Bert Spilles sie fragte, ob sie die Wahl annehmen wollen. Sie sagten unisono: "Vielen Dank für das Vertrauen. Ich nehme die Wahl an."

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