Sankt-Petrus-Gemeinde Lüftelberg "Lüfthildis" läutet bald als Vierte im Bunde

MECKENHEIM-LÜFTELBERG · Noch harrt sie ihrer Fertigstellung, aber gegossen ist sie bereits: Die neue Glocke der katholischen Kirchengemeinde Sankt Petrus in Lüftelberg. 45 Lüftelberger wohnten vom Rand der Glockengrube aus dem geradezu urtümlichen Schauspiel aus Glut und Feuer ihres Gusses in der Glockengießerei Mark in Brockscheid in der Eifel bei.

 Die Kirche Sankt Petrus in Lüftelberg soll eine neue Glocke erhalten. Die Einweihung ist fürs Lüfthildisfest im Juni geplant.

Die Kirche Sankt Petrus in Lüftelberg soll eine neue Glocke erhalten. Die Einweihung ist fürs Lüfthildisfest im Juni geplant.

Foto: Dominik Pieper

Erst in einigen Tagen, wenn die Bronze in ihren Formen abgekühlt ist, wird sich zeigen, ob der Guss gelungen ist. Ist alles gut gegangen, soll die Glocke am Sonntag, 2. Juni, beim Lüfthildisfest in der Lüftelberger Kirche feierlich geweiht und danach als vierte Glocke im Turm aufgehängt werden.

Sie soll nach der Lüftelberger Ortsheiligen Lüfthildis-Glocke heißen und trägt als Inschriften am oberen Kranz eine Zeile aus dem Lüfthildislied: "St. Lüfthildis, Schutzpatronin, steh uns bei". Am unteren Glockenrand ist zu lesen: "Das Wahre leuchtet durch die Zeit", ein Zitat aus dem Lüfthildis-Mysterienspiel von Kurt Faßbender. In der Mitte des Glockenmantels befindet sich eine Nachbildung des Lüfthildis-Reliefs aus dem Zinskasten an der Sakristei.

Die Sankt-Petrus-Gemeinde hatte eine neue Glocke in Auftrag gegeben, weil "das derzeitige Geläute einfach schief klingt; die Töne der drei Glocken harmonieren nicht miteinander", wie Willi-Josef Wild vom Pfarrausschuss erklärt. Wenn an hohen Festtagen wie Weihnachten oder Ostern alle drei Glocken zusammen zum Gottesdienst einladen, klinge das für geschulte oder empfindliche Ohren nicht nach Festgeläute.

Daher habe sich der Kirchenvorstand entschlossen, einen Glockensachverständigen zu Rate zu ziehen. "Und der hielt sich beim Ortstermin die Ohren zu und empfahl, eine Glocke auszutauschen", so Wild.

Damit waren jedoch weder die Denkmalschutzbehörde noch die Erzdiözese Köln einverstanden. Stattdessen schlug das Bauamt der Erzdiözese vor, eine vierte Glocke in den Turm zu hängen. Statische Untersuchungen ergaben, dass dazu nur der Glockenstuhl erweitert werden musste.

Die Petrus-Gemeinde finanzierte die Glocke ganz aus Spenden. "Der Erlös des Pfarrfestes, Beiträge der Messdiener, der Frauengemeinschaft und eine großzügige private Spende ermöglichten die Anschaffung", resümiert Willi-Josef Wild.

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