Altstadtsanierung Infoabend stieß jedoch auf wenig Interesse

MECKENHEIM · Am Montag, 22. September, startet der zweite Bauabschnitt der Sanierungsarbeiten an der Meckenheimer Hauptstraße - obwohl der erste Abschnitt noch nicht fertiggestellt ist.

Wie der Technische Beigeordnete Heinz-Peter Witt am Dienstagabend bei einer Bürgerinformation im Ratssaal Im Ruhrfeld ausführte, war die Überschneidung zweier Bauabschnitte eigentlich nicht geplant. Jedoch war es im ersten Abschnitt zwischen Niedertorkreisel und Merler Straße auch wegen der Starkregenereignisse zu Verzögerungen gekommen. Um Zeit aufzuholen, wolle man nun, während in Abschnitt 1 der Straßenbelag aufgebracht und gepflastert wird, schon mit der Kanalerneuerung zwischen Merler und Schwitzerstraße beginnen.

Stadtmitarbeiter Peter Daube erläuterte die Pläne für Verkehrsführung und den Ablauf der Arbeiten. Die Fahrverbindung zwischen Merler Straße und Marktplatz soll aufrecht erhalten bleiben. Der Bereich zwischen Schwitzer- und Professor-Scheeben-Straße kann zunächst noch befahren werden. Um den Saisonbetrieb der Eisdiele weiter zu ermöglichen, sollen die Hausanschlüsse erst später ausgeführt werden. Ziel sei, den ersten Abschnitt bis zum 12. Oktober fertigzustellen und bis zur Adventszeit die Mantelhofstraße zu erreichen.

Ab Mitte/Ende November soll die Baustelle in der Hauptstraße wie mit den Geschäftsleuten vereinbart ruhen und die Straßenoberfläche so hergestellt sein, dass sie "vernünftig" genutzt werden könne. Dann werden in den Nebenstraßen, in der Mantelhofstraße und ab Januar in der Merler Straße, Kanal- und Wasserleitungen erneuert. Da es sich hier nur um die Sanierung und nicht um einen Vollausbau handele, sollen die Arbeiten in der Merler Straße maximal vier Wochen dauern. Der Termin sei mit den Besitzern des anliegenden Hotels abgestimmt.

Im März oder April soll mit dem dritten Abschnitt zwischen Professor-Scheeben-Straße und Adolf-Kolping-Straße begonnen werden, der dann Mitte nächsten Jahres fertig sein soll. Schon jetzt nehme der Kirchvorplatz Gestalt an, berichtete Daube. Die Treppen- und Sitzstufen würden gesetzt. Hier komme es besonders auf die Optik an, betonte Daube: "Nachher brauchen wir uns vor dem Kölner Dom nicht mehr verstecken!", meinte er. Da die Stufen aus porenfreiem Beton in Basaltoptik etwa jeweils eine Tonne wiegen, seien Fundamente nötig, um ein Absacken zu verhindern.

Die Stufenanlage soll bis Weihnachten fertig sein. Die Finanzierung bis zur Adolf-Kolping-Straße sei gesichert, Förderanträge für den zweiten großen Abschnitt zwischen Kirche und Obertorkreisel seien gestellt. Bescheide werden frühestens ab November erwartet. Nach den Ausschreibungen soll dann Mitte 2015 mit den weiteren Arbeiten begonnen werden.

Für die Verantwortlichen überraschend: Nur acht Hauptstraßen-Anlieger, darunter der Vorsitzende des Meckenheimer Verbunds, Willi Wittges-Stoelben, waren zum Infoabend gekommen. "Wir hatten mehr Zuspruch erwartet", sagte Witt, der neben Daube auch Wirtschaftsförderer Dirk Schwindenhammer und Wolfgang Haensch von der Beratungsgesellschaft Cima mitgebracht hatte. Er freue sich nach wie vor auf das Ergebnis, sagte Thomas Freischem, Anlieger des ersten Bauabschnitts.

Er sei froh, dass es nun offensichtlich zügig vorangehe. "Sensationell freundlich" seien die Bauarbeiter. Auch sei er jederzeit gut über den Sachstand informiert worden, lobte Freischem. "Luftschlösser" und "Utopie" nannte derweil Heinz Gieraths die Hoffnung, durch die umfangreiche Maßnahme die Altstadt beleben zu können. Gieraths wohnt seit 60 Jahren an der Hauptstraße. Die Stadt habe die Altersstruktur und Situation der Hauptstraßen-Anwohner nicht berücksichtigt, kritisierte er. Die Gespräche, die jetzt stattfänden, hätten früher geführt werden müssen, meinte er.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort