Arbeitsgemeinschaft Migration und Integration Geringe Beteiligung an Umfrage

MECKENHEIM · Wie es um die Integration in Meckenheim bestellt ist, versuchte die Arbeitsgemeinschaft (Ag) Migration und Integration im vergangenen Jahr mit Hilfe einer Bürgerbefragung herauszufinden.

Die Auswertung der ausgefüllten Fragebogen durch das Institut für interdisziplinäre Beratung und interkulturelle Seminare (Ibis), Duisburg, stellten jetzt die Vorsitzende der Ag, Heidi Wiens, und der Integrationsbeauftragte der Stadt, Christian van Engelshoven, im Ausschuss für Familie, Integration und Soziales vor.

"Wir sind auf einem guten Weg Richtung Integration, den wir Schritt für Schritt weiterverfolgen werden - ein Sisyphos-Weg", resümierte Wiens. "Je mehr wir in dem Bereich Integration tun, umso besser funktioniert das Zusammenleben", erklärte van Engelshoven. "Schade" sei es, so Wiens, dass sich nur 112 Bürger an der Umfrage beteiligt hätten und somit das Ergebnis nicht repräsentativ sei.

Deutlich mehr ältere als jüngere Einwohner hatten den Fragebogen ausgefüllt. Nur neun Befragte waren nach eigenen Angaben nicht in Deutschland geboren.

Von 24 Befragten stammt mindestens ein Elternteil nicht aus Deutschland. Die meisten wohnen in der Neuen Mitte und in der Altstadt und sind vorwiegend zufrieden. Auch die Merler fühlen sich in ihrem Stadtteil wohl. Fast 39 Prozent der Teilnehmer haben keine Bekannten aus anderen Kulturen - "aus meiner Sicht eine bedenkliche Zahl", sagte Wiens.

Mehr als die Hälfte (58 Prozent) habe keine Erfahrungen mit Diskriminierung gemacht. Jedoch fühlten sich auch Menschen ohne Migrationshintergrund als Deutsche diskriminiert.

Dass Chancengleichheit auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt bestehe, dieser Ansicht ist nur ein Drittel der Befragten. Die Teilnehmer schätzen mehrheitlich die Vielfalt der Kulturen in ihrer Stadt. Nicht veröffentlicht wurden die Beschreibungen von persönlichen Erfahrungen. Sie sollen der Arbeitsgemeinschaft als Basis für ihre weitere Arbeit dienen.

Der Fragebogen war speziell auf Meckenheim zugeschnitten worden. Einen Vergleich zu anderen Kommunen könne sie nicht ziehen, so Wiens: "Um sich an Zahlen messen zu lassen, ist es zu früh." Geplant sei ein "Tag der Kulturen" am 14. Juni. Am 28. Juni sollen Vertreter unterschiedlicher Kulturen zu einem "Tisch des Dialogs" eingeladen werden.

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