Fahrradklimatest Freude über den Spitzenplatz Meckenheims

MECKENHEIM · ADFC-Ortsgruppe sieht trotz guten Abschneidens Verbesserungsbedarf am Wegenetz.

Überraschend war das Ergebnis für Dieter Ohm nicht: "Das habe ich erwartet", kommentierte der Meckenheimer Ortsgruppensprecher des ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club), die Auswertung des ADFC-Fahrradklima-Test 2014 (der GA berichtete). "Meckenheim hat eine sehr gute Infrastruktur für ein entspanntes Radeln und liegt in einer Region, die dem Rad fahren sehr förderlich ist", erklärte Ohm. Auf den Wegen rund um die Apfelstadt können sich "auch Familien und Senioren auf verkehrsarmen Wegen den Fahrtwind um die Ohren wehen lassen und dabei noch jede Menge Geschichte und Natur erleben."

164 Frauen und Männer aus Meckenheim hatten sich an der Umfrage beteiligt, das sei eine Steigerung um rund 50 Prozent gegenüber dem letzten Mal, bekundete der Ortschef. Die Befragung, an der diesmal bundesweit mehr als 100 000 Bürger aus insgesamt 468 Städten und Gemeinden teilnahmen, sollte die jeweiligen Radfahrbedingungen auf eine vergleichbare Art und Weise erfassen. Erhoben wurde dabei mit einem Fragebogen anhand von 27 Fragen die subjektive Einschätzung für Punkte, die für den Radverkehr wichtig sind.

Befragt wurde kein repräsentativer Querschnitt der Bevölkerung, sondern ein "möglichst breiter Kreis von Viel- und Gelegenheitsfahrern", wie Ohm es ausdrückte. Bei jeder Frage war eine Bewertung in Schulnoten von eins bis sechs möglich. Meckenheim landete mit der Durchschnittsbewertung von 2,8 unter den insgesamt 292 teilnehmenden Städten mit weniger als 50 000 Einwohnern in der Spitzengruppe bundesweit auf dem hervorragenden neunten Platz.

Auf Kreisebene ist die Apfelstadt Nummer eins

Hintergrund: In Nordrhein-Westfalen hatten in dieser Kategorie 67 Orte teilgenommen, Meckenheim erreichte somit landesweit den siebten Platz. Damit hat die Stadt im Bund und im Land erneut einen der ersten zehn Plätze belegt. "Im Rhein-Sieg-Kreis ist die Apfelstadt sogar die Nummer eins", erklärte der ADFC-Chef.

Allerdings hätte die Bewertung noch besser ausfallen können, findet Ohm, wenn nicht die obligatorische Frage nach den öffentlich zugängigen Leihfahrrädern zwangsläufig sehr schlecht sein musste, weil es die in Meckenheim schlichtweg nicht gibt. Darüber hinaus seien Schwächen bei der Fahrradmitnahme in öffentlichen Verkehrsmitteln und bei der Ampelschaltung für Fahrräder offensichtlich. Sehr positiv vermerkte die Studie, dass das Stadtzentrum mit dem Fahrrad gut erreichbar ist und man mit Spaß und stressfrei zügig Rad fahren kann.

Trotz der guten Platzierung gebe es immer noch Verbesserungsmöglichkeiten, wie etwa die Optimierung der Wegeführung für Radler, die Beseitigung von zu engen Umlaufsperren, die Wiederherstellung der Lesbarkeit von Radwegschildern sowie die Verbesserung der Sicherheit auf dem linksseitig geführten Radweg entlang der Gudenauer Allee. Der Stadtverwaltung seien dazu bereits Vorschläge unterbreitet worden, erklärte Ohm.

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