Deutlich weniger Besucher Fortsetzung des Weinfestes noch offen

MECKENHEIM · Veranstalter Harald Boom ist enttäuscht über die Resonanz in Meckenheim. Zum Weinfest kamen deutlich weniger Besucher als noch im Vorjahr. Parallele Veranstaltungen und zu wenig Werbung sollen dafür verantwortlich sein.

 Sänger Francisco Ordonez mit einer Besucherin.

Sänger Francisco Ordonez mit einer Besucherin.

Foto: Roland Kohls

Ganz glücklich war Harald Boom dieses Jahr nicht mit der Resonanz beim zweiten Weinfest am Neuen Markt. Von Freitag bis Sonntag stellten zehn Winzer aus fünf Anbaugebieten ihre Weine vor und luden zur Verkostung ein. "Wir haben dieses Jahr einen Rückgang an Besuchern", so Veranstalter Boom.

"Letztes Jahr waren es samstags etwa 400 Gäste, dieses Jahr nur 100." Den Rückgang erklärt sich Elisabeth Ulke, Inhaberin der Gaststätte Am Glockenspiel, vor allem durch parallel stattfindende Veranstaltungen und zu wenig Werbung. "Für die Winzer ist das ganz schlecht", so die 62-Jährige. "Das tut mir auch weh. Letztes Jahr war das hier das Fest der Feste."

Sandrine De Waele bewertete das Fest hingegen positiv. "Ich finde es beeindruckend, dass Meckenheim so etwas hinbekommt", sagte die 26-Jährige. "Das ist mal etwas Neues, und ich finde es gut, dass die Leute das annehmen." De Waele probierte einen Weißburgunder des Weinguts Knierim und fand ihn "sehr lecker". Das Weingut in Osthofen in Rheinhessen wird gemeinsam von Reinhart und David Knierim geführt.

Stephan Thielen hat das elterliche Weingut im Vorjahr übernommen und probiert momentan mehrere Veranstaltungen aus. "Dieses Jahr ist es das vierte Weinfest für mich", so der 35-Jährige. Lohnen würde sich die Veranstaltung bei so wenig Kundschaft finanziell nicht. "Aber da ich erst neu in den Betrieb eingestiegen bin, probiere ich vieles aus", so Thielen aus Minheim an der Mosel.

Anja Hofmeister sieht das Weinfest vor allem als Kontaktbörse an. Die 25-Jährige ist gerade dabei, das Weingut ihrer Mutter zu übernehmen. "Es ist ein bisschen enttäuschend", so die gelernte Winzerin aus Dorn-Dürkheim über die Resonanz des Festes.

Die gekommenen Gäste fühlten sich bei Live-Musik und einem Glas Wein jedoch sichtlich wohl. Heike Schumacher hatte mit ihrem Ehemann bereits am Freitag das Weinfest besucht. Und auch am Sonntag ließ sich das Ehepaar nochmals ein Glas Rotwein schmecken. "Wir wollen einfach das Wetter genießen, draußen sitzen und ein Glas Wein trinken", so die 52-Jährige. "Freitag war hier bis abends Stimmung. Es war richtig voll", so Schumacher.

Dass viele Gäste an mehreren Tage gekommen sind, weiß auch Harald Boom zu schätzen. "Und die Unterstützung durch das Stadtmarketing sowie den Bürgermeister fand ich sehr gut", so der 64-Jährige. Ob er die Veranstaltung fortsetzen werde, könne er aber noch nicht sagen. "Ich muss erst einmal Resümee ziehen und schauen, ob die Winzer wiederkommen wollen."

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