"Am Ehrenmal" Familienzentrum könnte umziehen statt saniert zu werden

MECKENHEIM · Meckenheim plant einen Neubau für eine mindestens viergruppige Kindertagesstätte in Merl. Der Jugendhilfeausschuss hat dafür jetzt grünes Licht gegeben. "Wir sind Zuzugskommune und wollen dahin, wo die Kinder sind", begründete Erster Beigeordneter Holger Jung den Vorschlag der Stadtverwaltung.

Einerseits gebe es einen Sanierungsstau im Evangelischen Familienzentrum "Am Ehrenmal" in der Neuen Mitte, andererseits eine Unterversorgung in Merl, erklärte Jung die Idee, dort einen Neubau zu planen. Dies sei wirtschaftlicher als eine Sanierung. Auch könnte die Einrichtung "Am Ehrenmal" bei einem eventuellen Umzug in den Neubau als "Betreuungsreserve" dienen. "Wir sind in konstruktiven Gesprächen", bestätigte Pfarrer Mathias Mölleken, dass die Evangelische Kirchengemeinde als Träger der Einrichtung sich auch auf einen Standortwechsel einlassen würde.

Um die Lösung mit einem Neubau, für den aber noch kein konkreter Standort feststeht, endgültig auf den Weg zu bringen, seien auch in anderen Ausschüssen noch viele Fragen zu klären, sagte Jung. So sei es eventuell sinnvoll, die Erfahrungen zu nutzen, die die Stadt mit dem Neubau des Familienzentrums "Sonnengarten" in der nördlichen Stadterweiterung mache, das als öffentlich-private Partnerschaft realisiert wird.

Um den Betreuungsbedarf zu decken, bestehen zurzeit bereits einige Provisorien. So wurden im Kulturhaus Mosaik im Sommer 2013 zwei Ü 3-Gruppen für insgesamt 40 Kinder eingerichtet. Die Kita "Neue Mitte" und die "Villa Sonnenschein" haben laut Jung "Jahrzehnte auf dem Buckel" und sollen aufgegeben werden, wenn es der Bedarfsplan erlaube, sprich wenn nicht mehr so viele Kinder einen Kita-Platz benötigen.

Im kommenden Kindergartenjahr wird das allerdings noch nicht möglich sein. Wie Andreas Jung, Fachbereichsleiter Jugendhilfe, mitteilte, sind bereits jetzt, abgesehen von fünf Plätzen in der Kita "Neue Mitte", alle Kindergartenplätze belegt. Zu Beginn des Kindergartenjahres seien Überbelegungen nicht vorgesehen. Da weiter Zuzug zu erwarten sei, müsse voraussichtlich im Laufes des Jahres moderat mit Überbelegungen agiert werden.

Obwohl zurzeit nur 598 Ü 3-Kinder in Meckenheim gemeldet sind, sind bereits 637 Ü 3-Plätze belegt. Diese Quote von 106 Prozent führte Jung auf Familien zurück, die einen Umzug nach Meckenheim planen und ihre Kinder bereits angemeldet haben. Von 607 U 3-Kindern seien 127 in Kitas und 80 zur Tagespflege angemeldet. Dies bedeute eine Quote von etwa 34 Prozent. Weitere 20 Kinder würden in der Privatinitiative "Mauseloch" betreut. Er gehe davon aus, dass der Bedarf für U 3-Betreuung stetig steigen werde. "Wir dürfen aber auch die Ü3-Kinder nicht vergessen", so Jung.

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