Merler Keil II Erschließung in neun statt 15 Monaten abgeschlossen

MECKENHEIM-MERL · Im Merler Keil II kann ab sofort gebaut werden. Die Erschließung dauerte lediglich neun statt 15 Monate.

 Durchtrennen das Band zum Neubaugebiet (von links): Ralf Thielecke, Reinhard Diefenbach, Joachim Kühlwetter, Ludwig Florack, Bert Spilles, Norbert Engelhard und Egon Pützer bei der offiziellen Baufreigabe an der künftigen Bellefleurstraße.

Durchtrennen das Band zum Neubaugebiet (von links): Ralf Thielecke, Reinhard Diefenbach, Joachim Kühlwetter, Ludwig Florack, Bert Spilles, Norbert Engelhard und Egon Pützer bei der offiziellen Baufreigabe an der künftigen Bellefleurstraße.

Foto: Henry

Zur offiziellen Baufreigabe im größten Meckenheimer Neubaugebiet begrüßte Bürgermeister Bert Spilles am Dienstag an der zukünftigen Bellefleurstraße Vertreter der Firmen, die die Vorerschließung des elf Hektar großen Geländes in nur neun Monaten geschafft hatten, sowie Ratsleute und Verwaltungsmitarbeiter. Spilles dankte allen Beteiligten, insbesondere dem Erftverband und der Baufirma Florack, und ganz zum Schluss Petrus für den milden Winter.

Vor allem die gute Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten hat es laut dem Bürgermeister ermöglicht, dass die kalkulierte Erschließungszeit von 15 Monaten deutlich verkürzt werden konnte. Das komme den privaten Bauherren zugute, die jetzt den Sommer für ihr Vorhaben nutzen könnten.

Meckenheim sei vor allem wegen seiner guten Infrastruktur als Wohnstandort beliebt und belegte beim Grunderwerb im vergangenen Jahr auch den ersten Rang im Rhein-Sieg-Kreis. Die Nachfrage nach Baugrund sei groß, sagte Spilles. Der Merler Keil II biete die Möglichkeit, Ein- oder Zweifamilienhäuser zu erstellen. Auch Wohnungsbau sei im Hinblick auf die Ansiedlung vieler Generationen möglich. Eventuell werde auch ein Familienzentrum errichtet, so der Bürgermeister: "Wir sind auf einem guten Weg."

Zahlen nannte Norbert Engelhardt, Vorstand des Erftverbands. 185 Wohneinheiten sollen im Merler Keil II entstehen. Unter der etwa 1,8 Kilometer langen Baustraße seien getrennte Kanalleitungen für Schmutz- und Regenwasser mit den jeweiligen Hausanschlüssen verlegt worden, zudem die Versorgungsleitungen für Gas, Wasser, Straßenbeleuchtung, Strom und Telekommunikation. Der Kostenrahmen von etwa 2,3 Millionen Euro habe eingehalten werden können. Die Summe wird von der Stadt Meckenheim und den Stadtwerken, dem Erftverband und den weiteren Versorgungsträgern gestemmt.

Gemeinsam mit seinem Bruder sei er auch selbst Eigentümer und Vermieter einer Immobilie am Ort, sagte Bauunternehmer Ludwig Florack: "Wir haben ein Herz für Meckenheim." Besonders über den Straßennamen "Bellefleur" freue er sich. Das bedeute sicherlich "die schönen Floracks", scherzte er. Es sei auch eine "schöne Baustelle" gewesen, lobte Planer Ralf Thielecke rückblickend. Der Zuweg sei unproblematisch gewesen, mehrere Kolonnen hatten gleichzeitig arbeiten können.

Wie Stadtplanerin Waltraud Leersch erläuterte, können am Merler Winkel zweigeschossige Reihenhäuser und eingeschossige Einfamilien- und Doppelhäuser in sehr freier Bebauung entstehen. Über die Vergabe städtischer Grundstücke werde im Hauptausschuss entschieden. Es habe zahlreiche Bewerber gegeben. Der Bodenrichtwert im Umfeld betrage 185 Euro pro Quadratmeter.

Etwa 5200 Quadratmeter wird die öffentliche Grünanlage im Herzen des Baugebietes umfassen. Der Endausbau der Straßen und Grünanlagen soll nach dem Ende der Hochbautätigkeit durch die Stadt Meckenheim erfolgen.

Die Entwicklung des Baugebiets

Die Bebauung des Merler Keils hat seit den 80er Jahren Politik und Bürger beschäftigt. Erste Planungen hatte die Entwicklungsgesellschaft Meckenheim-Merl 1981 vorgenommen. 1993 war der Aufstellungsbeschluss für den Merler Keil vom Rat gefasst worden. Der 1995 verabschiedete Bebauungsplan sah in drei Bauabschnitten etwa 800 Wohneinheiten für 2500 Einwohner vor.

Nach Widerständen zahlreicher Bürger bezüglich der beabsichtigten Dimension des Baugebiets war im Jahr 2000 ein Bürgergutachten erstellt worden, das Grundlage der weiteren, dann abgespeckten Planungen war. Die jetzige Bebauung des Merler Keil II, nachdem der erste Bauabschnitt weitgehend bebaut ist, basiert auf einem Ratsbeschluss aus dem Jahr 2010. Verzögerungen hatte es bei der Umlegung der Grundstücke gegeben.

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