Kita Pusteblume in Meckenheim Eltern sind unzufrieden mit der Betreuung ihrer Kinder

MECKENHEIM · Mit unzufriedenen Eltern und einem personellen Engpass startete eine an die städtische Kindertagesstätte "Pusteblume" angegliederte Zusatzgruppe von 15 Kindern ins Kindergartenjahr.

Dunkle Räume, fehlendes altersgerechtes Spielzeug, dass kein Turnraum für Bewegungsphasen bei schlechtem Wetter zur Verfügung stehe und vor allem, dass nur eine ausgebildete Erzieherin die Kinder betreue, beklagt Jenny Abel.

Die Meckenheimerin ist Mutter eines dreieinhalb Jahre alten Mädchens, das die Kindergartengruppe in den Räumen der ehemaligen Kindertagesstätte "Neue Mitte" besucht. Auch eine weitere Mutter kritisiert die Situation. Nach dem Umzug der Familie nach Meckenheim besucht ihr drei Jahre alter Sohn die Kita-Gruppe. In den ersten zweieinhalb Wochen habe es dort keine Zahnbürsten und Zahnputzbecher gegeben.

"Auch Dreijährige sollten die Zähne putzen", sagt sie. Viele Eltern seien unzufrieden. "Uns stört, dass offenbar nicht investiert wird, während im Neubaugebiet Sonnenseite eine ganz neue Kita mit hohen Investitionen gebaut wurde", sagt die Neubürgerin. Besonders liege ihr am Herzen, dass baldmöglichst eine zweite Betreuungskraft eingestellt werde.

Keinesfalls richte sich der Vorwurf gegen die Mitarbeiterinnen der Kita. "Sie tun, was möglich ist, aber sie brauchen Unterstützung", sagt sie und betont: "Wir wollen nicht gegen die Kita arbeiten, sondern miteinander."

Stadtsprecherin Marion Lübbehüsen bestätigt den personellen Engpass. Kurzfristig sei eine Kollegin, mit der ein Vertrag geschlossen worden war, abgesprungen. "Der Fachkräftemangel hat auch Meckenheim erreicht", sagt Lübbehüsen. Die Kinder in der wegen des hohen Bedarfs an Betreuungsplätzen zusätzlich eingerichteten Gruppe würden zurzeit von der Gruppenleiterin, einer Jahrespraktikantin und einem Absolventen eines Freiwilligen Sozialen Jahres betreut.

Am 1. Oktober werde eine weitere Erzieherin ihre Stelle antreten. Die Räume seien vor Eintreffen der Kinder neu gestrichen worden. Auch das Außengelände sei verschönert worden. Dass die Gruppenräume noch nicht fertig eingerichtet sind, hänge mit dem Erziehungskonzept zusammen.

Nach der Eingewöhnungsphase sollen die Kinder mit ihren Erzieherinnen die Einrichtung nach eigenen Vorstellungen gestalten. Um die Kinder nicht mit Reizen zu überfluten, stehe ihnen nicht das gesamte Spielzeug ständig zur freien Verfügung, erläuterte die Stadtsprecherin: "Wir freuen uns über viele Kinder in Meckenheim und tun alles, um alle gut zu betreuen."

Die Stadt Meckenheim betreibt acht eigene Kindertageseinrichtungen. Zudem gibt es neun Einrichtungen in freier Trägerschaft. Im vergangenen Jahr wurden im Mosaik-Kulturhaus zwei zusätzliche Gruppen installiert. Das neue Familienzentrum Sonnengarten wurde am Freitag eingeweiht. In Planung befindet sich eine weitere Tageseinrichtung im Neubaugebiet Merler Keil II.

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