Fachkräfte-Gipfel in Meckenheim Den Nachwuchs erreichen

MECKENHEIM · Der Fachkräftemangel ist in der Region angekommen. "Höchste Zeit, etwas zu tun", erläuterte Norbert Nettekoven, Vorsitzender des Rhein-Voreifel-Unternehmernetzwerks, die Zielsetzung des "1. Fachkräfte-Gipfels Rhein-Voreifel", zu dem der Verein für Mittwoch auf den Schulcampus Meckenheim einlädt.

 Schlosserlehrling Camelo del Castello übt das Schweißen: Junge Fachkräfte im Handwerk sind gefragt.

Schlosserlehrling Camelo del Castello übt das Schweißen: Junge Fachkräfte im Handwerk sind gefragt.

Foto: Roland Kohls

"Wir dürfen kein Talent liegen lassen - wir brauchen alle jungen Menschen", betonte Nettekoven.

Der Fachkräfte-Gipfel diene dazu, Unternehmen zu sensibilisieren, ergänzte Kreishandwerksmeister Thomas Radermacher. Noch nicht in allen Branchen habe der Wettkampf um die besten Köpfe eingesetzt. Doch in den nächsten fünf Jahren werde das Thema an Brisanz gewinnen. Dass die Problematik auch Kommunen und Behörden betreffe, betonte Raffael Knauber, Erster Beigeordneter Rheinbachs. Es gelte, der zunehmenden Akademisierung entgegenzuwirken, eine Lanze für das duale Ausbildungssystem zu brechen und zu vermitteln, dass das Lebensglück nicht von einem akademischen Beruf abhänge, sondern dass es auch erfüllende Tätigkeiten in anderen Bereichen gebe.

Die landesweite Initiative "Kein Abschluss ohne Anschluss - KAoA" stellte Gabriele Paar vom Regionalen Bildungsbüro des Rhein-Sieg-Kreises in den Mittelpunkt ihrer Ausführungen. Sie diene dazu, Berufsorientierung in allen weiterführenden Schulen NRWs zu etablieren. Ziel sei es, Jugendliche möglichst früh in Kontakt zur Berufswelt zu bringen, damit sie ihre Berufswahl-Entscheidungen auf einer fundierten Basis treffen könnten.

Der demografische Wandel zwinge zu einer engen Verzahnung von Schulen und Unternehmen, betonte auch Petra Kalkbrenner, Beigeordnete der Gemeinde Swisttal.

Auf die hochkarätige Besetzung des Fachkräfte-Gipfels, an dem unter anderem der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, Hans-Peter Wollseifer, der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Bonn/Rhein-Sieg, Hubertus Hille, sowie Fred Balsam, Vizepräsident der Handwerkskammer zu Köln, teilnehmen, wies der Wirtschaftsförderer der Stadt Meckenheim, Dirk Schwindenhammer, hin.

Das Programm

Der 1. Fachkräfte-Gipfel Rhein-Voreifel - Zukunftssicherung der Unternehmen durch frühzeitige Berufsorientierung beginnt am Mittwoch, 4. Februar, um 18 Uhr im Pädagogischen Zentrum des Schulcampus Meckenheim, Königsberger Straße 30

"Fachkräftemangel - Achillesferse der Wirtschaft", Impuls-Referat durch Hans-Peter Wollseifer, Präsident Zentralverband des Deutschen Handwerks

"Jung - ledig - suche Anschluss. Frühzeitige Berufsorientierung braucht Partner." Vortrag von Gabriele Paar, Bildungsbüro des Kreises

Podiumsdiskussion mit Schulleitern

Filmpräsentation "Attraktivität - Durchlässigkeit - Gleichwertigkeit", Bundesinstitut für Berufsbildung

Podiumsdiskussion mit Vertretern des Handwerks, der Industrie- und Handelskammer sowie Stefan Franceschini, Geschäftsführer Grafschafter Krautfabrik, und Klaus Weber vom Bundesinstitut für Berufsbildung.

Die Veranstaltung ist allen Interessierten offen.

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