Caritashaus in Meckenheim Dagmar Tschentke zeigt Fotografien

MECKENHEIM · Spiegelungen im Wasser, Illusionsmalereien an Wänden, Details an Fassaden, Strukturen - bei den Fotografien von Dagmar Tschentke braucht der Betrachter meist einen zweiten Blick, um zu erfassen, was die Künstlerin eigentlich mit ihrer Kamera festgehalten hat. Etwa 30 ihrer Arbeiten, zudem eine Collage mit "Meckenheimer Kleinigkeiten" stellt Tschentke zurzeit im Caritashaus Meckenheim aus.

 Ingenieurin Dagmar Tschentke ist Hobbyfotografin.

Ingenieurin Dagmar Tschentke ist Hobbyfotografin.

Foto: Henry

"Von - Bis", hat sie ihre Ausstellung genannt. Mit diesem Titel markiere die Künstlerin Zeiträume, erläuterte Annegret Kastorp von der Caritas den Vernissage-Gästen. Tschentke gliedere ihr Leben in zwei Hälften. Die erste Hälfte seit ihrer Geburt 1944 in Danzig umfasse die Jugend in Hannover, das Studium zur Hochbau-Ingenieurin und die Familiengründung. Die zweite Hälfte beginne 1979 mit dem Umzug der Familie nach Meckenheim.

Zunächst habe sie die Kindheit ihrer drei Töchter mit der Kamera festgehalten, berichtete die 70-jährige Hobbyfotografin. Erstes größeres Projekt war ein fotografisches Kräuterherbarium, später machte sie Rosen und Bäume zu ihren Motiven. Seit 2010 fotografiert Tschentke mit einer Digitalkamera, dennoch lässt sie die Bilder unbearbeitet. Wie Kastorp bemerkte, finden sich auch optische Täuschungen unter den Bildern.

Sie zu betrachten sei auch eine Augenübung: "Man muss genau hinschauen". Tatsächlich bedürften viele ihrer Bilder einer Erläuterung, bekannte Tschentke. So sei das von ihr fotografierte Kellerrostgitter ohne Erklärung nicht zu erkennen, ebenso Treppenrohre im Brüsseler Atomium. Die Spiegelung des Berliner Domes in den Fenstern des Palasts der Republik, der mittlerweile abgerissen wurde, sei auch ein "Zeitdokument".

Die "Meckenheimer Kleinigkeiten" habe sie festgehalten, weil sie bemerkt habe, dass sie mehr Details wahrnehme als andere, was sie auf ihren Beruf als Hochbau-Ingenieurin zurückführte: "Ich schaue nach oben!" So hat sie Pferdeköpfe und Schilder an Fassaden, Wetterfahnen und historische Haustüren zu einer Collage zusammengefasst.

Info

Die Ausstellung "Von - Bis" ist noch bis zum 17. April im Caritashaus, Kirchplatz 1, zu sehen. Geöffnet ist montags bis donnerstags, 9 bis 16 Uhr und freitags bis 12 Uhr

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