Katholisches Familienbildungswerk Ausstellung über bekannte Persönlichkeiten

MECKENHEIM · Die Heilige Lüfthildis, Königin Richeza von Polen, Astronom Johann Adam Schall von Bell und Kirchendogmatiker Professor Matthias Joseph Scheeben haben einiges gemeinsam. Sie wurden in Meckenheim oder der näheren Umgebung geboren, sind verdiente Persönlichkeiten und katholisch.

Die Gelegenheit, mehr über sie zu erfahren, bietet eine Ausstellung in den Räumen des Katholischen Familienbildungswerkes im Rhein-Sieg-Kreis in Meckenheim in Kooperation mit dem Heimatverein und dem Verein Meckenheimer Stadtmuseum und Kulturforum.

Anlass sei der Besuch von Monsignore Markus Bosbach, Leiter der Hauptabteilung Seelsorge im Generalvikariat des Erzbistums, am 11. Juni gewesen, erklärte die Leiterin des Familienbildungswerkes Anne Schmidt-Keusgen. Als sie gemeinsam mit den Meckenheimer Vereinen mit Unterstützung von Irene Krüger die Ausstellung konzipierte, habe Monsignore Bosbach, der zufällig kurz zuvor in China gewesen war und dort das Grab Schall von Bells besucht hatte, den Lüftelberger gleich wiedererkannt: "Das schuf sofort Verbindungen."

Die vier berühmten Töchter und Söhne der Stadt stünden nur exemplarisch für viele, die sich verdient gemacht haben, auf die aber bislang noch niemand die Aufmerksamkeit gelenkt habe, erklärte Schmidt-Keusgen, die sich zum Ziel gesetzt hat, im Rahmen eines Projektes nach entsprechenden Persönlichkeiten Ausschau zu halten.

Lüfthildis lebte um etwa 800 in Lüftelberg und wurde vor allem wegen ihrer Mildtätigkeit heilig gesprochen. Lüftelberg wurde ihretwegen zum Wallfahrtsort. Richeza wurde der Sage nach etwa im Jahr 1000 auf der Tomburg geboren und hat vor allem durch die Schenkung ihres Meckenheimer Grundbesitzes an Erzbischof Anno II. ihre Spuren in der Stadt hinterlassen. Der gab die Ländereien an das von ihm gegründete Stift Maria ad Gradus in Köln weiter.

Das Mariengradenstift wurde neben dem Cassiusstift größter Grundherr in Meckenheim. Johann Adam Schall von Bell (1592-1666) wuchs in Lüftelberg auf, trat dem Jesuiten-Orden bei, ging als Missionar nach China, machte Karriere am Hof des Kaisers und revolutionierte den chinesischen Kalender. Professor Scheeben (1835-1888) war einer der bedeutendsten Kirchendogmatiker im 19. Jahrhundert und Förderer der Laienbewegung in der Kirche.

Das von ihm erstmals publizierte "Kölner Pastoralblatt" gibt es noch immer. Die Ausstellung zeigt zahlreiche Hintergrundmaterialien und gibt so ein umfassendes Bild der "Katholischen Persönlichkeiten aus Meckenheim und Umgebung".

Info: Bis einschließlich September sind Besucher montags bis freitags von 9 bis 12 Uhr im Familienbildungswerk Meckenheim, Kirchplatz 1, willkommen. Eintritt frei.

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