Meckenheimer Kulturwochen Auch hier: Taktisch gut aufgestellt

MECKENHEIM · Die Gruppe "EIGENART" hat am Wochenende in der Burg Altendorf ausgestellt. Künstler zeigen ihre Werke im Rahmen der Meckenheimer Kulturwochen.

 Künstlerin Martha Barduhn neben ihrer Holzskulptur "Wenn nicht jetzt, dann wir".

Künstlerin Martha Barduhn neben ihrer Holzskulptur "Wenn nicht jetzt, dann wir".

Foto: Wolfgang Henry

Am Fußball kommt man derzeit kaum vorbei - auch nicht die Besucher der Kunstausstellung der Gruppe "EIGENART", die am Wochenende in der Burg Altendorf zu sehen war. Gleich am Eingang stand Martha Barduhns Holzskulptur "Wenn nicht jetzt, dann wir".

Ein Junge spielte einem Mädchen den Ball zu. Beide trugen ein weißes Dress mit schwarz-rot-goldenen Streifchen. Der Titel erinnerte an die Hoffnungen auf die deutsche Nationalelf in Brasilien, zugleich aber deutete er in eine ferne Zukunft, in der sich das Verhältnis der Geschlechter auch sportlich weiterentwickelt. "Das passt doch jetzt so schön", merkte Bildhauerin Barduhns bei der Eröffnung am Freitagabend an.

Die Ausstellung von acht Künstlerinnen und einem Künstler war - um im Fußballjargon zu bleiben - taktisch gut aufgestellt. Im Raum unten links eröffnete die Goldschmiedin Heide Simm das Spiel der Farben und Formen mit Ringen, Ketten und Broschen.

Simm hat teils uralte Fundstücke verarbeitet und mit Edelmetall gefasst. Etwa den Halsschmuck "Feuerauge", eine Millionen Jahre alte fossile und opalisierte Eidechsenhaut, die sie auf der Mineralienbörse in München erstanden hatte.

Im selben Raum zeigte Linda Peacock Malerei und Grafik zum Thema "Raben", darunter zwei dunkle Vögel, die sich mit (fremden) Federn schmücken. Wer sich über die Entstehung der Bilder, Zeichnungen und Skulpturen informieren wollte, konnte vor einem Videoschirm im Nebenraum Platz nehmen.

Dort war Maiken Bardeschi zu sehen, wie sie ihr aus zwölf Einzelbildern zusammengesetztes großes Gemälde "Hotelfenster" anfertigt.

In der oberen Etage war unter anderem die bezaubernde kleine Wachsfigur "Lotte" von Edith Metz auf einem Sockel zu begutachten. Es handelt sich um eine junge Cellistin, die durch ihr eigenes Spiel beschwingt wirkt.

Bei der gut besuchten Eröffnung im Rahmen der Meckenheimer Kulturwochen betonte Vizebürgermeisterin Heidi Wiens, dass die Ausstellenden Profis sind. "Nicht vergessen: Kaufen Sie Kunst heute", riet Wiens. Denn das sei der Lohn der Künstler.

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